Fotos: Klara Freitag
Heute gibt’s echte Insiderinfos: Ich erzähle Euch was über Reitunterwäsche (ja, meine!), über den ultimativen Trick für Reiterhaare meiner Schwägerin, über Putzmittel der Profireiter, Ordnung im Reiterspind und was für Essen in den Spinden meiner Leser steckt. Die allerbesten Alltagstricks gesammelt hier für Euch! Noch mehr findet Ihr drüben im Partnerbeitrag auf wehorse, wie immer montags. Schreibt mir gern, was Euch den Stallalltag erleichtert! Es werden Marken genannt, daher darf der Hinweis ‚Werbung‘ nicht fehlen.
1.Trockenhaarshampoo
Das ist die Entdeckung meinerseits seit Weihnachten 2018. Meine trendbewußte Schwägerin erzählte mir davon, ich kannte es nur als fies weiß staubendes Zeug aus Kindheitstagen. Das ist null Komma null mit den heutigen Trockenshampoos zu vergleichen! Trockenshampoo ist wohl DAS Zeug für alle jungen Menschen, die sich mit Stylingsachen auskennen. Weil es zum Beispiel Griff in die Haare bringt, was diverse Frisuren einfacher macht. Wenn Du es nicht schaffst, zwischen Stall und dem nächsten Termin unter die Dusche zu springen, dann rettet Dich das Trockenshampoo: Es macht nämlich Gerüche weg. Ich habe es auch gleich auch mal am Pferd ausprobiert und festgestellt: Es macht Pferdehaare so schön griffig, dass man danach ideal flechten kann. Bei uns ist es ein Bauernzopf aktuell. Ich finde es besser als Schaumfestiger, den ich früher für Turnierzöpfe benutzt habe. Allerdings kommt es wohl sehr auf die Marke an. Meins heißt Batiste und funktioniert super. Da ich an der Quelle sitze, die fast alle marktgängigen probiert hat (Hallo Mel!), hier die sehr subjektive Auswahl der besten: Gut soll noch das von Aussie, OUAI und Kevin Murphy sein, okay das von dm balea.
2. Putzmittel von Profis
Ich habe auch meine Profi-Reiter im Umfeld gefragt, mit was die so putzen. Sie müssen schließlich viel mehr Pferde sauber bekommen und nutzen ihre Sachen auch häufiger, als der typische Ein-Pferd-Besitzer. Dabei wurde mir das „Gamaschenwunder“ empfohlen, das zwischen den Wäschen die Gamaschen gut sauber macht, und ein Schuhputzzeug namens „Mr Shoe Shine“. Ich selbst schwöre auf die Equixtreme Lederpflege für Sättel und Trensen. Sie haben mir vergrautes Zubehör wieder tiefschwarz gezaubert und das ohne Farbpigmente, einfach nur durch Pflege.
3. Eine sehr gute Kopflampe
Ist eine der besten Investitionen für alle Selbstversorger, Hundespaziergänger, Leute, die ihr Pferd auf dunklen Paddocktrails im Winterhalbjahr suchen müssen! Ich hätte nie gedacht, dass es da solche Unterschiede gibt. Meine Lampe ist so gut, dass ich sogar von Joggingpartnern gebeten werde, die doch anzuziehen, wenn wir loslaufen! Der Lichtkegel ist einfach viel größer und heller als bei anderen Lampen, zudem hält sie sehr gut am Kopf.
4. Überzieh-Schuhe für’s Auto
Den Pferdedreck nicht ins Reiterauto tragen – ein echt schwieriges Unterfangen! Plastik-Überziehschuhe können da schon mal was retten. Ob das ein schlammiger Turnierparkplatz oder der verschlammte Auslauf Schuld war, egal. Man kann ganz einfache aus dem Sanitärbereich nutzen oder etwas exklusivere mit Sohle von Tchibo. Ganz gut vorbereitete Menschen haben natürlich eine Transportbox mit Wechselschuhen im Auto.
5. Illy-Kaffeedosen im Spind
Ich bin ja ein bekennender Kaffee-Junkie, auch, wenn ich schon viel weniger davon trinke als zu den Zeiten, wo es zwei Liter pro Tag waren! Wir haben daheim etliche leere Illy-Kaffeedosen aus Metall mit fest schließendem Drehdeckel, die aromasichernd sind. Diese Dosen sind einfach nur hervorragend für alles, was im Reiterspind gesichert werden muss! Ich nutze sie für Pülverchen, die ins Futter kommen aber auch, um eigene Essenvorräte aufzubewahren – es gibt eine Dose in meinem Schrank, auf der steht „Süßes“ drauf, und die wird abwechselnd mit Keksen und Schokolade befüllt. Oder Nüssen, wenn ich mal keinen Zucker esse.
6. Essen am Stall
Absolut notwendig, eine Notration am Stall, finde ich! „Was esst Ihr im Stall?!“ habe ich letztens deshalb in einer Instastory gefragt, und die Antworten waren entweder sehr gesund und praktisch (Möhren & Äpfel von den Pferden) oder nicht gerade feinschmeckerisch (Instantprodukte wie Heiße Tassen) oder kamen mir äußerst bekannt vor (Müsliriegel, Schokolade, Nüsse). Ich würde sagen: Da geht noch was. Bei mir liegen Multivitaminsaftflaschen, Kakaoflaschen und Süßigkeiten im Schrank. Und im Auto liegt Trockenobst bereit.
7. Kohlesohlen gegen kalte Füße
Einweg-Kohlesohlen aus dem Drogeriemarkt sind ein echter Glücksgriff für jeden, der stundenlang im Stall herumläuft. Wer die einmal ausprobiert hat, weiß, wovon ich rede! Probiert es aus!
8. Der Klassiker: Babypflegetücher
Falls dieser Tipp irgendwann noch unbekannt ist, das darf nicht sein, deshalb sei er hier nochmal benannt: Mit Babypflegetüchern kann man so gut wie alles sehr schnell sauber bekommen! Nur oberflächlich, aber wenn man schnell mal vor dem Unterricht über die Trense huschen will oder dem Pferd die Nüstern putzen will oder über die eigenen Schuhe schnell mal drübergeht – Gold wert. Erzählt es aber besser keinem Lederfachmann (und putzt Eure Sachen zwischendurch ordentlich!) – die finden das nämlich nicht wirklich gut.
9. Plastikflaschen gegen das Einfrieren von Tränken
Wer sein Pferd im Offenstall hält, kennt das Drama ums Wasser, sobald es friert. Wir haben seit vergangenem Jahr eine beheizbare, sich selbst füllende Tränke. Die ist Gold wert, denn dadurch trinken die Pferde genug, was Koliken vorbeugt. Dieses zu wenige Trinken bei kalten Temperaturen ist nämlich ein großes Thema bei draußen gehaltenen Pferden! Die typische Empfehlung für Offenstaller sind isolierte Badewannen, die von unten mit Grabkerzen gegen das Einfrieren bestückt sind. Den Gedanken von Feuer am Stall mag nun aus verständlichen Gründen nicht jeder. Eine gute Idee, um die Oberfläche von Tränken eisfrei zu halten ist folgende: PET-Getränkeflaschen zur Hälfte mit Salzwasser füllen, zudrehen. Davon einige auf der Tränke schwimmen lassen, je mehr, desto besser. Durch die Bewegung der Flaschen friert das Wasser nicht so schnell ein.
10. Stallmäntel aus dem eigenen Kleiderschrank
Tipp einer Freundin: Sie hat sich einen Steppmantel beim Schneider mit Reißverschluss bestücken lassen, so dass sie ihn auf dem Pferd beim Ausreiten anziehen kann. Sehr guter Hinweis für alle, die weniger Ressourcen verbrauchen möchten! Ich finde den Tipp auch für Kinder gut, denn für die findet man kaum Reitmäntel, wohl aber normale lange Mäntel.
11. Die BH-Frage & der Mineralfutter-Trick
Die beiden habe ich auch drüben bei wehorse verraten, aber ich finde beide so genial, dass ich sie hier auch aufschreibe: Neckholder-BHs sind super zum Reiten! Wer nicht unbedingt einen Sport-BH braucht oder schon mal vergisst, ihn anzuziehen, hat damit echt eine gute Alternative dazu! Damit fischt man nämlich nicht nach jeder flotteren Gangart nach einem Träger. Das Mineralfutter: Ich hasse es, im Halbdunkeln auf diese transparenten Abmess-Hütchen zu schielen und die Striche zu lesen. Das muss ich nicht mehr, seit ich eine digitale Löffelwaage habe! Richtig gut, sie zeigt am Stil an, wie schwer das Pulver oder die Pellets sind. Meine ist von Tchibo und günstig, es gibt auch welche von WMF zum Beispiel, kostet auch nicht die Welt.
P.S.: Ahhh, ich hab‘ noch einen! Fast vergessen – meine Leserin Line Tinker hat mir auf facebook erzählt, dass sie im Reiterstübchen einen elektrischen Skischuhhalter stehen haben. So einen mit mehreren Armen für vier oder sechs Paar Schuhe. Damit kann man Reithandschuhe trocknen aber natürlich auch Stiefeletten oder Socken. Sehr gute Idee! Kathi Knabl hat immer eine Wärmflasche im Spind, um es an der Bande länger auszuhalten. Tina Schäfer von Procavallo, auch eine Stammleserin, schwört auf Reitunterwäsche von Icebreaker. Schuh-Putzbürsten zum Drüberlaufen sind bei uns im Stall übrigens an jeder Ecke aufgestellt, auch ein guter Alltagstipp. Wer seine Sattelkammer bzw. seinen Schrank so richtig picobello aufräumen möchte, der findet bei Karolina auf dem Blog Tipps einer Aufräumexpertin dazu. Auch mit guten Hinweisen für die Stallapotheke! Bei Pferdekult sind Ideen zum Selbermachen gesammelt, die den Selbstversorger-Alltag erleichtern: Wie man eine große Heuschubkarre baut, oder die Futterkammer organisiert, zum Beispiel.