Reitoverall im Test: Der HGG Coldy

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Fotos: Klara Freitag

 

HGG Coldy Reitoverall

Der Reitoverall von HGG Coldy in Größe S mit langem Bein.

 

Hier kommt sie, meine Rettungskapsel in den letzten Wochen: Der Reitoverall von HGG namens Coldy. Er hat mich beschützt vor Regen, Sturm, Matsche, war das Ding, das ich kurz nach dem Weihnachtsessen noch überstreifte, um die Pferde im Dunkeln zu füttern. Das, was mich warm hielt bei Erkältung plus 5 Grad, Nieselregen und zwei Stunden Kinderunterricht draußen.

Und das jedes Mal mit dem Gefühl, völlig beweglich zu sein und nicht wie ein Michelin-Männchen auszusehen. Da ich den Anzug aber in feuerwehrrot habe, bin ich mehrfach auf ihn angesprochen worden: „Wo ist denn Deine KFZ-Werkstatt?“ oder „Team Ferrari?!“ hieß es da. Das fand ich so halbgut. Nun denn.

Seine harten Fakten: 339,90 Euro kostet er direkt beim deutschen Hersteller HGG. Damit ist er etwas günstiger als der teuerste Overall im Test. Es gibt ihn in ganz vielen Farben, von Royalblau über Pink bis zu verschiedenen Blautönen und eben dem Rot (hier siehst Du alle Farben).

Reitoverall HGG

Im Test als Selbstversorger musste er in allen Situationen ran: Der Reitoverall von HGG namens Coldy.

Vorteile des Reitoveralls HGG

Die Vorteile des Anzugs sind für mich persönlich vor allem die Bewegungsfreiheit, die Wärme ohne dick ausgestopft auszusehen oder sich so zu fühlen. Er hielt immer dicht, alle Reißverschlüsse sind wassergeschützt. Es steht war nur wasserabweisend drauf, auf der Herstellerseite, aber bei mir waren sie auch bei starker Wasserbegegnung astrein dicht!

HGG Coldy

Im Selbstversorgeralltag hat er alles gut gemeistert, der HGG Coldy Reitoverall.

 

Größen sind mit und ohne Bauchzugabe bestellbar

Ich habe die Version mit langem Bein, die zehn Euro mehr kostet als die Normalvariante, was sich für mich bewährt hat. Ich bin 1,70m groß und hatte bei den anderen Testoveralls die Erfahrung gemacht, dass sie im Gehen passen, aber auf dem Pferd hochrutschen. Daher habe ich den Coldy mit langem Bein genommen. Dieser hier ist mir jetzt beim Laufen jetzt etwas lang, aber ist ideal lang auf dem Pferd. Da er Druckknöpfe unten zum Einstellen des Hosenbeins besitzt, ist die Länge kein Problem: Ich reguliere die Weite unten so, dass die Hose nicht nach unten rutschen kann. Das ist ein Vorteil dieses Modells: Dass man es mit etwas Bauchweite (plus 6 cm), mit mehr Bauchweite (+ 12 cm), normal und auch in verschiedenen Beinlängen bestellen kann.

HGG Reitoverall

Unübersehbar: Ich bin die in Rot mit dem schwarzen Hintern.

 

Absolut hervorzuheben ist die Wassersäule von phänomenalen 10.000 mm des Reitoveralls. Zudem wird mit der Atmungsaktivität beim Hersteller HGG geworben – der Anzug habe 10.000 g/m/24 h im Gegensatz zu günstigen Exemplaren, die nur auf ein Zehntel dieser Leistung kämen. Mit dieser Kennzeichnung kenne ich mich nicht aus, kann nur sagen: Im Alltag hat er sich bewährt, geschwitzt habe ich darin echt selten.

HGG Coldy Erfahrungen

Die Handytasche des HGG Overalls hat zwei Einschübe, sie ist gepolstert. Das soll verhindern, dass das Handy kalt und funktionslos wird, passiert bei iPhones und Kälte leider schon mal.

 

Nachteile des Reitoverall HGG Coldy

Gestern, als ich den Parcours für meine Reitkinder abbaute, fragte mich eine Kollegin: „Nervt Dich das Rascheln nicht?“. Sie meinte das Schleifen des Stoffes, wenn die Beine aneinanderkommen beim Gehen.  Ich höre es tatsächlich kaum noch. Der Stoff ist jedoch sogar am raschelärmsten von meinem drei getesteten Overalls. Eine andere Reitbekannte erzählte mir, dass sie sich bisher gegen den HGG entschieden hätte, da er keinen Schneefang unten besitzt. Mich nerven Schneefänge eher, ich finde es gut, dass er zwar Gummizüge zum unten halten in den Hosenbeinen festgenäht hat, aber keine zweite Schneefang-Schicht. Ich finde den Schnitt richtig gut. Das Farbdesign jedoch nicht so der Brüller. Es sieht eben sehr nach konventioneller Workwear aus. Ich arbeite in meinem Büro neben einer Modedesignerin, die Sportmode konzipiert und Motorradkleidung. Daher sehe ich immer, was es da Neues gibt auf den Messen und kann mir da echt noch was Schöneres für Reitoveralls vorstellen! Das gilt allerdings für alle drei gezeigten Modelle. Vielleicht wollt ihr da nochmal ran, HGG?

HGG Coldy Reitoverall Beinabschluss

Der Beinabschuss ist vom Material her verstärkt und man kann die Weite gut regulieren. Hier habe ich den Abschluss offen, man kann ihn enger machen.

 

Weitere Ausstattung des Coldy Reitoveralls von HGG

Die Kapuze lässt sich sehr gut einstellen, so dass sie am Kopf bleibt, ohne die Sicht einzuschränken. Wenn Du sie nicht brauchst, rollst Du sie in den Kragen ein. Eine praktische und schöne Lösung! Die Ärmel haben innenliegende Bündchen aus dünnem Neopren-Stoff, was ich sehr angenehm finde und sind per Klettverschluss nochmals verstellbar. Die Beine haben Reißverschlüsse, was das An- und Ausziehen erleichtert. Gerade, wenn man ihn wie ich mit Stiefeln kombiniert. Warum so viele Overalls vorn am Körper Reißverschlüsse haben, die man von oben UND unten  öffnen kann, ist mir nicht klar (ich bin aber auch kein Mann!). Es gibt Reißverschlüsse unter den Armen, die man öffnen kann, wenn es da mehr Kühle braucht. Reflektierend sind einzelne Paspeln am Overall, zum Beispiel am oberen Rücken, sieht man auf dem folgenden Bild ganz gut.

HGG Reitoverall

Den Schnitt des HGG Reitoveralls finde ich schön, da er einen angenehmen Abschluss am Hals hat und auf Figur sitzt.

HGG Reitoverall Coldy

Die Beine können seitlich per wasserabweisendem Reissverschluss geöffnet werden.

Reitoverall HGG

Bára mag mich wohl auch in Rot. Was ich schöner fände: Wenn die Stoffe an Knie und Gesäß nicht so arbeitermäßig farblich abgesetzt wären. Hat seinen Sinn, natürlich: Das ist ein besonders abriebfester Stoff namens Cordura.

Fazit Erfahrungsbericht HGG Reitoverall Coldy

Für mich hat er sich im Alltag total bewährt! Er trägt sich gut und durch die Taillierung sieht er auch gut aus. Wünschen würde ich mir noch Hosenträger, damit man ihn abstreifen kann an den Ärmeln, wenn es warm wird. Übrigens hat er ein sehr überraschendes Ergebnis im Dusch-Test geliefert. Ich habe nämlich die Wasserdichte aller Reitoveralls unter der Dusche getestet. Das werdet ihr bald hier im Blog lesen können. Für mich ist der HGG Reitoverall Coldy eine gute Wahl für alle, die eben beides mit dem Overall machen möchten: Pferde versorgen und reiten. Er ist hochpreisig – und sein Geld wert. In den Test genommen habe ich diesen Reitoverall übrigens, weil er mir von Profi-Islandpferdereitern empfohlen wurde. Und da ist sie ja, die Keimzelle der Overall-Liebe, bei den Islandpferdereitern. Aber ich möchte auch nicht mehr drauf verzichten, auch wenn ich Reitponys habe. Für Selbstversorger und für alle, die viel draußen sind mit Kindern, in Kursen häufig zu Gast sind und oder als Zuschauer in Hallen rumhocken, ist er wirklich eine gute Partie.

4 Kommentare

  1. Interessanter Test. Ich habe mir zu Weihnachten selbst den HGG Coldy geschenkt. Ist mein erster Reitoverall, und ich bin echt zufrieden.
    Ich bin nur 164 groß und die Größe S passt in der Bein- und Armlänge zu 100 %. Das ist echt toll. Da ich nicht so schlank bin, habe ich den Umfang +12 cm, das passt auch. Ich habe viel Bewegungsfreiheit und fühle mich weder dick noch eingeengt, nur das An- und Ausziehen an den Schultern ist etwas eingeengt. Habe mich aber schnell daran gewöhnt. Der Overall fühlt sich auch leicht am Körper an, das finde ich sehr angenehm. Hält mit entsprechender Funktionsunterwäsche schön warm, ist absolut winddicht und bislang auch regendicht. Sogar die Kapuze passt mir ohne bei Wind runterzuwehen, was bei meinem kleinen Kopf auch selten ist. Das Rascheln beim Gehen stört mich persönlich nicht, ist für wasserdicht Materialien auch normal.
    Ich finde den Overall in rot von den Bildern her am schönsten, hatte aber Bedenken wegen Schmutz. Hätte gerne den braunen genommen passend zu meinen Fjordi, darauf hätte ich allerdings über einen Monat warten müssen. Die Geduld hatte ich nicht und habe jetzt navy blau. Tut dem Nutzen ja keinen Abbruch. Ich bin jetzt für alle Wetter gewappnet und bereue es nicht, das Geld dafür ausgegeben zu haben.

  2. Hallo Elisabeth, danke für Deine ausführliche Antwort, freut mich sehr! Schmutz sieht man auf dem roten echt nicht so sehr, weniger als auf den schwarzen Varianten, die ich auch hatte, finde ich. Navy und auch das leuchtende Blau finde ich ziemlich schön! Ganz lieben Dank, Jeannette

  3. I have had by suit for a couple of years now,
    I like the range of sizes it is available in, I have an extra wide version so I can wear my body protector underneath it, as a man I appreciate the two way zip.
    The only real problem I have found with the suit is I find my zip is not waterproof, especially at the bottom, after riding a couple of hours in reasonably heavy rain my crotch area is soaked (and it is rainwater!), the first time I thought I might have left a small gap at the bottom of the zip but that was not the case. I think if HGG put a flap over the zip it would really help.
    The suit being completely windproof does mean that even if you are wet you do stay warm.

  4. Hi Carl, maybe this problem is one of some old styles by HGG. My one is super dry – and I tried it in the badest conditions you can imagine (wait for the test under the shower!). But I was standing while doing this test. So maybe if you sit on your horse and it rains for hours, the end of the zip can be a problem. The zip itself is waterresistant, you can see that. Can you see it on your one as well or is this a new thing? Thanks for your words, Carl, appreciate it a lot! Jeannette