Reiter für Afrika

2016_08_03_teaser_afrika_1065x673

Friederike Heidenhof und Ausbilderin Uta Gräf stehen für die Initiative „Reiter für Afrika“. Friederike Heidenhof ist die Co-Autorin von Uta Gräf. Sie fährt mehrfach im Jahr (auf private Kosten) nach Tansania um die Projekte dort zu unterstützen und voranzutreiben. Foto: www.reiter-fuer-afrika.de

DAS HIER IST:

DIE BLOGGERPARADE REITER FÜR AFRIKA
10 ONLINEMAGAZINE UND BLOGS SCHREIBEN FÜR KINDER IN TANSANIA
pferdiathek+ehorses+pferdeflüsterei+procavallo+herzenspferd+tash horseexperience+ Mein täglicher Wahnsinn mit einer Pferdeverrückten+Lara Krabichler+ Fühlend Reiten+alifewithhorses

 

Was ist Reiter für Afrika?
Diese Initiative gehört zum Verein ‚Partnerschaft für Afrika‘. Dieser gemeinnützige Verein hat bisher ein Haus für HIV-Waisen und eine Grundschule in Tansania aufgebaut. Sie unterstützen Behinderte in Tansania und stellen gerade eine weiterführende Schule fertig. Gegründet wurde der Verein von Friederike Heidenhof, der Co-Autorin von Uta Gräf. Das ist dann wiederum die Verbindung zum Reitsport! Weil wir das unterstützenswert finden, hat jedes der oben genannten Magazine und Blogger einen Beitrag für Reiter für Afrika geschrieben. Meiner ist dieser hier:

 

WARUM ICH EIN EGOIST BIN. 

Es ist Nikolaustag. Beschenken, jedes Kind, Ihr kennt das.

Wisst Ihr, worauf ich seit Jahren keine Antwort habe? Warum das okay ist, mit den Pferden. Hunderte Euro, die jeden Monat durchgereicht werden. Hunderte Euro und extrem viel Mühe, Arbeit und Liebe. Meine einzige Antwort darauf ist: Leidenschaft. Es geht nicht ohne.

Das ist keine Antwort, die etwas mit Gerechtigkeit zu tun hat, oder die gar moralisch wäre. Null.

Es ist eine wahnsinnig egoistische Entscheidung, Pferde halten zu wollen.

810_400_afrika1_03_08_2016

Eines der Waisenkinder, die über das Projekt von Friederike Heidenhof ein Zuhause finden. Mehr Infos hier: www.reiter-fuer-afrika.de.

 

Alleine das, was ich an Kursen und Unterricht ausgebe: Würde ein Kind in Tansania komplett finanzieren. Locker. Für ein ganzes Jahr. Meine Boxenmiete: Würde monatlich einen Rollstuhl stellen (der ist in Afrika nicht so teuer, 200, 300 Euro etwa).

Mir wird flau im Bauch, wenn ich rechne

Es behagt mir nicht, wenn ich diese Vergleiche weiter durchgehe. Mir wird flau im Bauch und ich möchte da nicht hingucken. Doch immer, wenn es anfängt, weh zu tun, ist genau das die richtige Stelle, um genau hinzusehen.

Scheisse, ja, wir leben im Luxus.

Ich kann mir mein Leben ohne Pferde nicht vorstellen.

Natürlich bin ich nicht die einzige. Jeder, der ein Pferd hält, hat im Grunde diese Entscheidung getroffen: Geld für meine Leidenschaft auszugeben, statt für jemanden weit weg, der es nötiger hätte.

Natürlich geben andere Menschen, denen es auch gut geht, auch für alles mögliche Geld aus. Beim einen ist es der Autospleen, beim nächsten die Mode, beim Nachbarn die Urlaube, bei manchen einfach alles gleichzeitig. Es wird immer auch Leute geben, die mehr Geld haben als ich, die noch mehr Geld für Pferde oder sonst eine andere Leidenschaft ausgeben.

Ich: Pferdeliebhaber.
Ich: Egoist.

Dennoch: Ich handle egoistisch. Ist so, machen wir uns nichts vor. Ich kann mich nicht weiß waschen, ich bin ein Mensch, der seinen Idealen nachhängt, und Pferdeliebe gehört dazu.

Mein Gewissen wird auch keine monatliche Spende erleichtern. Denn: Es gibt ja hunderte Sachen in unserem Alltag, die eigentlich nicht nötig sind. Bereit, die alle abzuschaffen, bin ich nicht.

Was ist Reiter für Afrika?
Fakt ist aber auch: Ich werde es noch nicht mal spüren, das Geld für einen Möhrensack im Monat oder einen Futtersack im Monat zu spenden. Zum Beispiel an  Reiter für Afrika, HIER ist deren Seite. Die Organisation ist von der Co-Autorin von Uta Gräf ins Leben gerufen worden. Der gemeinnützige Verein hat ein Haus für HIV-Waisen und eine Grundschule in Tansania aufgebaut, gerade stellen sie eine weiterführende Schule fertig. Ich vertraue denen, weil die so klein und übersichtlich sind, dass ich weis, was genau ich damit unterstütze. Weil sie trotz kleinem Projekt lange dabei sind und einfach gute Arbeit machen. Darüber habe ich HIER im Online Magazin der pferdiathek schon viel geschrieben (und das Logo prangt auch schon lange in der Seitenleiste hier im Blog!).

Verstehen wir uns nicht falsch: Das Spenden  verbessert meine persönliche Bilanz weder moralisch noch finanziell.

Was zählt

Aber auf der anderen Seite, da unten in Tansania, da verändert das etwas. Diese paar Euro machen nämlich einen gewaltigen Unterschied. Den zwischen Armut oder einem akzeptablen Leben. Essen, Bildung, Beruf, Gesundheit. Und darum geht’s.

Das allein zählt.

Ein Kind weniger, das in der Prostitution landet. Ein Kind weniger, das nicht weiss, wie es die Geschwister satt bekommt. Ein junger Mensch weniger, der sein Leben im Mittelmeer riskiert, weil er nicht sieht, wie er zuhause klar kommen soll.

Mein Möhrensack ist unterwegs. Wie sieht es mit Deinem aus?

 

image002

Reiter für Afrika findet ihr auch auf Facebook, die Seite heißt Partnerschaft für Afrika, HIER.

 

Das da oben ist mein Beitrag zur Bloggerparade. Gemeinsam mit Friederike Heidenhof habe ich nämlich zu dieser aufgerufen. Wir freuen uns so sehr, dass so viele mitmachen! Hier findet Ihr die weiteren Beiträge der Bloggerparade zugunsten von Reiter für Afrika:

Tanja von Tash Horseexperience erzählt darüber, wie wenig Menschen tatsächlich miteinander kommunizieren im Alltag. Und davon, dass Pferde Meister der Kommunikation und Empathie sind. Von denen wir auch in diesem Punkt viel lernen können. HIER zu lesen.

 

Tina von Procavallo erzählt, wie sehr sie sich vor Jahren faire Dinge für ihr Pferd gewünscht hätte. Und dass diese Suche schließlich dazu führte, einen eigenen Shop zu gründen. Eben die Welt ein Stückchen besser zu machen. HIER zu lesen.

 

Tjorven von ehorses gewährt uns einen Einblick in ihren persönlichen Pferdealltag. Sie erzählt, warum seit ihrem zweiten Pferd nur noch Ebbe in der Geldbörse und auf dem Zeitkonto zu finden ist. Und warum das dennoch genauso sein soll! HIER zu lesen.

 

Petra von der Pferdeflüsterei erzählt, warum wir von unseren Pferden umso mehr geschenkt bekommen, wenn wir freizügig geben. Freude, Motivation, Aufmerksamkeit! HIER zu lesen.

 

Im Magazin der pferdiathek erzählen wir (wir, weil ich da auch schreibe), warum wir Reiter für Afrika unterstützen. Denn die Verbindungen sind eng, mit Uta Gräf macht pferdia tv seit Jahren Lehrfilme, und Friederike Heidenhof ist als Co-Autorin und Pferdebesitzerin bei Uta sehr oft dabei! Im Magazinartikel ist auch ein Film aus dem Projekt in Tansania zu sehen. HIER zu sehen.

 

Christina von Herzenspferd hat sich überlegt, dass sie weniger Geld für Reitbücher ausgeben möchte – und stattdessen etwas abgibt. HIER erzählt sie davon.

 

Laura von Mein täglicher Wahnsinn mit einer Pferdeverrückten erzählt davon, wie dieser Balanceakt mit Pferd und Geld so aussieht. Schonungslos und augenzwinkernd, wie man es von ihr kennt. HIER geht es zu Laura.

 

Lara erzählt aus der Sicht einer Schülerin, wie sie das Projekt Reiter für Afrika sieht. Geradeheraus und so, dass man mit dem Kopf nicken möchte. HIER ist ihr Blog namens larakrabichler zu finden.

 

Jayanthi von Fühlend Reiten ist auch mit dabei, ich bin schon gespannt, was wir bei ihr lesen werden! HIER ist ihre Seite zu sehen.

Die direkten Seiten des gemeinnützigen Vereins heißen: www.fb.com/Partnerschaft-für-afrika, sowie www.reiter-fuer-afrika.de.

Wer jetzt gezählt hat: Die Nummer 10 bin ich selbst!

Ich danke allen Bloggern sehr! Herzlichen Dank dafür, dass Ihr Euch für dieses Projekt habt begeistern lassen. Danke, dass Ihr Zeit und Mühe für die Beiträge verwendet habt. Ich bin mir sicher, dass durch diese Aktion weit mehr Menschen von Reiter für Afrika erfahren – und genau darum geht’s.  Eine schöne Vorweihnachtszeit Euch allen! Jeannette
Hier ist noch etwas sehr schönes angekommen: Friederike von Heidenhof, die Initiatorin des Projekts, hat aufgeschrieben, wie sie Pferde & ihr Afrikaengagement verknüpft.

Zeitgedanken

von Friederike Heidenhof

Bei meiner Arbeit für die Kinder und Jugendlichen in Afrika ernte ich ganz viel Energie, wenn ich sehe, was wir mit vergleichsweise wenig Aufwand für einen Unterschied für Kinder und Jugendliche machen können, wenn sie die Möglichkeit bekommen, zur Schule zu gehen, eine Ausbildung zu machen oder zu studieren. Doch bleibt immer der fade Beigeschmack des „Nein-Sagens“ zu denen, die wir nicht „retten“ können (aus ihren schlimmen Verhältnissen).

 

Wir müssen NEIN sagen, auch wenn weinende Mütter vor unserer Tür stehen, die ihre Kinder von der Schule nehmen müssen, weil der Vater gestorben ist und die Familie nun in Armut lebt. Ich denke dann immer: Mist. Und du verbringst einen nicht gerade geringen Teil deiner Zeit im Stall, statt NOCH mehr zu versuchen, Leute zu motivieren, etwas zu spenden. Es geht wirklich oft um Zeit. Ideen gibt es viele, Kontakte auch, aber ich würde mich gerne noch mehr persönlich darum kümmern, Leute zu überzeugen. Nur so kann ich noch mehr Kindern helfen.

 

Zur Zeit sieht es so aus, als müssten wir in 2017 keins der bisher unterstützten Kinder von der Schule nehmen. Das wäre die Konsequenz, wenn ich es mit der Unterstützung aller Spender nicht schaffen würde, alle Schulgelder zu bezahlen. Die Schulen kennen keine Gnade und müssen auch überleben. Manchmal schlafe ich nicht gut und zerbreche mir den Kopf – aber in den Stall gehe ich trotzdem.

 

Warum? Ich rede es mir schön.

Ich brauche die Pferde, um ein zufriedener Mensch zu sein, der die Kraft und den Schwung aus der Reiterei mitnimmt, um andere Sachen zu stemmen. Ich könnte kurzfristig mit der Zeit und dem Geld ein paar Kindern mehr helfen.

Doch irgendwann würde mich die Energie verlassen, ich hätte einige Kontakte nicht geknüpft und es wäre, als würde man mir den „Stecker“ ziehen. Und: der Punkt, an dem Man NEIN sagen muss, der kommt ohnehin – früher oder später. Danke an alle, die helfen, dass er immer später kommen möge…..Alles Gute! Friederike Heidenhof (Initiatorin von „Partnerschaft für Afrika“ und der Initiative Reiter für Afrika)

Die Packliste für Reitkurse

_dsc4187

Hat sich auf Reitkursen bewährt: dicke Kissen, Decken und Filzaufleger für die Stühle mitnehmen. Noch mehr Ideen zum Warmbleiben: siehe unten! Fotos: Klara Freitag

 

Was Du auf jeden Fall einpacken solltest.

Hier kommt die ultimative Liste für Reitkurse. Schließlich ist das Winterhalbjahr die Hochzeit der Seminare und Kurse. Geschrieben habe ich diese Liste für Euch, weil ich zu jedem Kurstermin eine neue To-Do-Liste schreibe. Die ich dann brav abarbeite. Geht auch einfacher. Hier, für alle, meine mehrfach getestete Liste zum Abhaken.

 

Als erstes findet Ihr die Liste, die für Reiter und Zuschauer gilt, danach noch eine, die nur für Menschen gilt, die mit Pferd anreisen. Unsere Kurse findet Ihr HIER auf dem Blog.

Für Zuschauer + Reiter

 

–       Thermoskanne

–       Tee

–       Stifte, die bei Kälte schreiben

(Bleistift statt Kugelschreiber oder gleich Mobiltelefon oder Laptop, Mobiltelefon nur in Verbindung mit Handschuhen, die touchscreengeeignet sind)

–       Ski- oder Snowboardhose

(hat mich schon durch etliche Hallenstunden gerettet – ihr werdet an mich denken, wenn ihr die das erste Mal mitnehmt!)

"<yoastmark

–       Decken

–       Mehrere Knick-Handwärmer, falls ihr so richtige Frostbeulen seid

–       Warme Schuhe (Wechselschuhe für’s Zugucken statt Reiten, Thermo-Reitstiefel sind gut, Snowboots sind gut)

–       Unterlage für die Füße

(Hallensand lässt die Kälte von unten hochziehen. Schon eine Alu-Wanderunterlage hilft sehr. Eine Isomatte tut es aber auch)

–       Akku fürs Mobiltelefon

–       Taschenlampe oder gute Taschenlampen-Funktion am Mobiltelefon

–       Speicherplatz auf dem Telefon und auf der Kamera (falls ihr eine mitnehmen wollt)

–       Müsliriegel, Schokolade

–       Taschentücher einpacken (einer weint immer)

–       Bargeld (wird spätestens vermisst, wenn der Pizzaservice angerufen wird)

 

_dsc4115

 

 

Für Reiter

 

–       2 Halfter (immer eins auf Reserve im Anhänger)

–       2 Stricke (siehe oben)

–       2 Abschwitzdecken

–       Stalldecke

–       Eigenes Heu / Heunetze bei Bedarf

(ich nehme immer eigenes mit, wenn ich den Stall noch nicht kenne – was gutes Heu ist, wird sehr unterschiedlich beurteilt)

–       Kappe

–       Handschuhe

–       Trense bzw. Kandare

–       Sattel + Gurt

–       Schwamm zum drüberputzen plus Sattelpflege

–       Babylotion-Tücher, falls es schnell gehen soll

–       Transportgamaschen, Schweifschutz

–       Beinschutz (Gamaschen, Bandagen) je nach Bedarf

_dsc5482

–       Equidenpass & Reiseapotheke fürs Pferd

(je nach persönlichen Favoriten. Bei mir ist zum Beispiel auf jeden Fall Betaisodona-Creme und ein antispeptisches Spray drin, bei anderen dürfen die Notfall-Bachblütentropfen nicht fehlen)

–       Putzzeug inklusive Schweifspray

–       Spezielles Equipment je nach Kurs

(Kappzaum, Knotenhalfter, divers lange Gerten, Sporen, Handschuhe, Schutzweste)

–       Mistboy

–       Verschließbare Plastikboxen für Kraftfutter

–       Das Futter selbst auch einpacken ;o)

–       Zettel für die fremde Boxentür, auf der die wichtigsten Nottelefonnummern rund um das eigene Pferd stehen: Eigene Nummer, zweite Notrufnummer, Tierarzt, Schmied

–       Etwas, womit man diesen Zettel an der Boxentüre befestigen kann (zum Beispiel gelochte Plastikhülle + Heukordeln)

 

 

Außerdem wichtig:

–       Vorbereiten. Sprecht vorher ab, wer Eure Einheit filmt oder die wichtigsten Tipps des Ausbilders für Euch aufschreibt.

–       Notizen machen. Plus Bilder. Denn: auch wenn man im Kurs alles ganz logisch findet und überzeugt ist, dass man das alles ganz genau behalten wird –  es geht gar nicht. Dafür sind es zu viele Stunden an Stoff. Spätestens nach fünf Tagen weiß kaum jemand noch auswendig, an welcher Stelle denn dieser ach so sinnvolle Spruch kam, den man sich unbedingt merken wollte.

–       Zeit nehmen. Man lernt so viel mehr, wenn man sich zwei Tage Zeit nimmt, und eine Entwicklung der Teilnehmer beobachten kann. Rein- und raushoppen geht auch, um einen Eindruck zu erhalten. Aber zwei Stunden zuschauen und dann wieder in den eigenen Alltag hüpfen, das kann eben nicht mehr leisten, als einen klitzekleinen Eindruck zu geben.

 

 

Weshalb Ponys die besten Seelentröster sind

Islaender Island

Genau um die hier geht’s. Übrigens ist dieses Bild das beliebteste von allen auf Instagram. Ward ihr da schon mal, auf unserem Insta-Account? Klaras schönste Bilder und immer mal wieder welche, die ich zwischendurch mache. Heißt alifewithhorses_de. Foto: Klara Freitag

 

 

Letztens im Wald. Wir ritten so dahin, und unterhielten uns über eine Offenstallgruppe bei uns am Stall, die sich ganz prächtig versteht. Es sind alles Jungs und alles Isländer. Jeden Vormittag spielen sie, knutschen sich manchmal nur mit den Oberlippen ganz sachte (tatsächlich!) und liegen mittags ausgestreckt da und einer hält Wache.  Es ist einfach nur eine Freude, ihnen zuzusehen.

 

Irgendwann sagte der Mensch im Sattel neben mir: „Weißt Du, letztens, da ist mir was ganz Wunderschönes dort passiert. Ich kam in den Stall und mir ging es gar nicht gut, ich war völlig niedergeschmettert. Dann bin ich in den Stall der Jungs gegangen und habe mich da hingehockt, weil ich meinen Wallach immer so anlocke. Und dann sind sie alle zu mir gekommen! Alle standen mit den Hälsen abgesenkt um mich herum, und dann kam die Stallkatze noch dazu und hat sich an meine Beine gedrückt.“

 

Pferdenasen und Katzenfell.
Der perfekte Trost.

 

Manchmal reicht es einfach, da zu sein. Für diese Pferde-Glücksmomente braucht man noch nicht mal etwas können.

 

Nicht hervorragend longieren können.

Kein Meister in der Arbeit an der Hand sein.

Keine Jungpferde ausbilden können.

Kein Horsemanship-Experte sein.

Du musst noch nicht mal einigermaßen gut reiten können.

 

Du bist einfach da, und das Pferdeglück kommt zu Dir.

 

Hach. Die beste Medizin.

 

P.S.: Wer jetzt auf Instagram HIER gucken war, weiss schon, dass ich geschrieben habe, ich war ewig nicht mehr im Wald reiten. Warum das so ist, erzähle ich Euch ganz bald hier.

6 Dinge, die ich in dieser Saison gelernt habe

_dsc4848_cavallo_alifewithhorses

Große Liebe: für dieses Pferd und für diese Herbstsonne!

 

Fotos: Klara Freitag
Mode: Cavallo

Die Pracht blitzt nur noch an manchen Ecken hervor. Die Felder unseres Nachbarhofs sind fast abgeerntet, reife Kürbisse liegen herum. Orange Farbtupfer, die wirken, als ob sie laut „Erntezeit!“ rufen wollten. Ich mag das da total, auf unserem Nachbarhof, und habe mir das ganze Jahr schon gewünscht, dort Fotos zu machen. Als wir mit den Pferden zwischen den Gemüsebeeten entlang gingen, kam mir der Gedanke, dass es ja ebenso für uns Pferdeleute das Ende der Saison ist.

 

img_5080

_dsc4788

img_5078

Die Turniersaison – vorbei für diejenigen, die sonst jedes Wochenende auf einer anderen Wiese ihren Anhänger parken. Die Wald- und Wiesenreiter vermissen die langen hellen Abende da draußen. Die Weidesaison ist vorbei, und das dunkle Ding namens Winter beginnt.

Der Herbst ist die beste Zeit ist, um ein Resümee zu ziehen. Mal mit Abstand zu schauen, was das Jahr gebracht hat, was es mich gelehrt hat. Was es mein Pferd gelehrt hat. Ich habe mir das mal aufgeschrieben. Wegen Dankbarkeit und so. Und um zu sehen, was für Glückskinder wir eigentlich sind.

_dsc4345

_dsc4269

Vorweg noch wichtig: Dieser Text hier enthält Werbung. Auf den Fotos seht Ihr Cavallo-Klamotten, und – tataaaa! – ihr könnt daher auch etwas aus der Kollektion gewinnen. Diesmal verlose ich die Winterstiefeletten, die Lotta und ich auf den Bildern tragen. (Ja, natürlich nicht unsere, sondern nagelneue, klar!)

_dsc4973

 

Beim Gewinnspiel möchte ich wissen, wie Eure Saison so war – und ich freue mich schon sehr auf Eure Kommentare! Mehr dazu ganz unten. Ich mach’ den Anfang: Hier sind meine lehrreichsten & besten Momente.

 

_dsc4423_cavallo_alifewithhorses

Mit Lotta Fotos machen, bedeutet, ständig lachen zu müssen. Selbst, wenn man einen schweren Eimer Fallobst auf Tore hebt! (Warum, habe ich auf Instagram erzählt.)

 

  1. Dankbar für diese kurzen Episoden, die sich ins Reiterhirn einprägen. Die, wo es auf einmal Klick macht. Ich hatte solche Momente mit Alizée Froment im Unterricht, als sie mich krass über meine Komfortzone geschoben hat (hier habe ich davon erzählt). Dann mit Hannah Engler letztens in der Vorbereitung zum Elaine-Butler-Kurs. Sie korrigierte meinen Sitz, und auf ein Mal war da diese halbe Runde Galopp, in der sich alles auf einmal besser anfühlte: Das Pferd groß, rund, auf dem Hinterbein. Wegen solcher Momente reite ich. Weil dann auf einmal alles leicht wird, und zugleich größer und schöner.

Lehre: Die kommen immer wieder, diese besonderen Momente. Bei Durststrecken einfach mal öfter an solche Episoden aus der Vergangenheit denken.

_dsc4541

Typisch Shetty: sehr schlau und sehr witzig ist der Kleine Onkel.

 

  1. Dankbarkeit dafür, das wir das Cushing so gut im Griff haben. Im April sah Fee furchtbar aus: Muskulatur weg, Kraft weg, Fell schlecht, müde einfach. Mit etlichen Experten ging ich auf Spurensuche. Als die Diagnose dann da war, und ich alles Mögliche umgestellt hatte, Futter, Haltung, Medikamente, ging es Fee rasch besser (hier steht das). Schon im Juni sah sie wieder proper aus!
_dsc4726_cavallo_alifewithhorses

Große Sehnsucht nach Grün – ein paar Tage vor diesem Shooting war unsere Weidesaison zu Ende.

 

Lehre: auch wenn Du sämtliche Aspekte Deiner Haltung, des Trainings und so weiter als nahezu perfekt ansiehst – checke sie immer wieder neu. Das ist gut gegen Betriebsblindheit und darin kann die Lösung für kleine oder größere Probleme liegen.

 

  1. Dankbarkeit für die Sensibilität und Gnade meines Pferdes. Ich bin wahnsinnig glücklich darüber, dass mein Pferd meine kleine Tochter großherzig Runde um Runde trägt. Dazu muss man wissen: Fee ist eine Prinzessin auf der Erbse. Ein Ticken falsch gesessen, und schon gehen die Ohren zurück. Meine Tochter durfte sie ewig nicht leichttraben. Auch wenn ihr Auf und Nieder taktmäßig und nicht plumpsend aussah, Fee gefiel es nicht. Nach zwei, drei Tritten zog sie ihr Maul kräuselig, legte die Ohren an und ich wusste: Das lassen wir schnell mal wieder. Lieber nur Schritt gehen lassen mit Kind. Das änderte sich schlagartig nach zwei Tipps. (Sorry, jetzt kommt wieder eine Episode Elaine-Lob! Es ist halt einfach so, sie ist der Wahnsinn!). Elaine Butler erklärt allen Reitern folgendes zum Leichttraben: Bauch und Rücken mit viel Muskelspannung nutzen. Das Becken gut vorschwingen lassen, nicht nach oben, sondern gedacht in Richtung vor den Sattel, und zwar aus den Oberschenkeln heraus. So erklärte ich das auch meinem Kind. Und zack. Ab diesem Moment war Fee einverstanden. Runde um Runde trägt sie die Kleine nun ohne Murren. Was für ein tolles Pferd, es ist irre, wie extrem sie spiegelt! Und wie großartig, dass meine kleine Tochter so eine theoretische Erklärung direkt umsetzen konnte. Es macht mich sehr froh zu sehen, wie gnädig Fee seitdem dieses kleine Mädchen auf ihrem Rücken herumträgt.

Lehre: Wer willens ist, die scheinbar simpelsten Dinge der Reiterwelt genau anzugucken und noch besser zu machen, den erwartet Großartiges.

_dsc4585_cavallo_alifewithhorses

Dieses Foto lügt. Denn: Man könnte meinen, Fee wäre ein verschmustes Pferd. Weit gefehlt!

 

  1. Dankbarkeit fürs Alter. 21 Jahre lang habe ich Fee nun. Sie hat alle meine anderen Pferde überlebt, und ich bin sehr, sehr dankbar für diese lange gemeinsame Zeit.
    Lehre: Keine Angst vor dem Altern vom Pferd!

_dsc4271

 

  1. Dankbarkeit für geniale Handpferderitte. Im Februar nahm ich meine Tochter zum ersten Mal als Handpferd mit in den Wald. Ich auf Fee, meine Tochter auf dem Shetty Kleiner Onkel. Wir machten Pausen, um Moos zu sammeln, machten Pfannkuchenpicknick oder ritten zum Waldspielplatz. Seit dem Sommer reitet sie ohne Strick neben mir her. Letztens sind wir zum ersten Mal im Gelände galoppiert. Was für eine krasse Lernkurve in diesem Alter möglich ist! Total schön.
    Lehre: Keine Lehre. Macht mich einfach nur sehr glücklich.
  1. Dankbarkeit für die Menschen, die zu den Pferden gehören. Es macht mich sehr froh, dass die Pferde mich immer wieder zu Menschen bringen, die ähnlich ticken wie ich. Das sind oft gänzlich dem Pferd verschriebene Menschen, Wahnsinnige im besten Sinne. Was habe ich für tolle Züchter und Reiter dieses Jahr kennen gelernt! Über manche von ihnen habe ich auch hier im Blog erzählt. Und es sind auch Menschen darunter, die ich über den Blog kennen gelernt habe. Ich freue mich sehr, was für  Leser mit großartiger Einstellung zum Pferd sich hier versammeln. Ich bin sehr dankbar für diese Begegnungen. Wirklich.

Lehre: Es gibt genauso verrückte Pferdeleute wie Dich oder mich. Man muss sich nur finden!

 

_dsc5018

 

Glückskind oder? Das Ganze ist natürlich auch eine Sache der Perspektive. Ich könnte mir auch eine selbstmitleidige Liste von all dem schreiben, was dieses Jahr doof gelaufen ist (Tierarztrechnungen ständen da garantiert mit drauf!). Aber – was nützt das? Gar nichts. Ist gelaufen, kann man eh nicht ändern. Aber noch mal zu schauen, was alles prima war – das ist ein Fokus, den ich total hilfreich finde. Das ist mein Om.

 

_dsc4758

 

Ich bin gespannt auf Deine Gelernt-Liste. Sortiere mal Deine Lehren & Erlebnisse, da kommt einiges zusammen! Übrigens habe mich total über die vielen Kommentare von Euch zu den Kastanien letztens gefreut. Einige von Euch erzählen ab und an etwas über facebook über sich, einige hinterlassen mal hier ein paar Zeilen oder schreiben eine Mail. Es ist so schön, mehr über Euch zu erfahren, was Ihr so erlebt, worüber Ihr so mit Euren Pferden nachdenkt.

 

_dsc4378alifewithhorses_stiefelette_

Fallobst – den ganzen Korb auszukippen war keine Absicht, aber sieht schön aus, oder?

 

Deshalb dachte ich, wir machen das gleich noch mal. Wieder mit einem Gewinnspiel und einem richtig schönen Preis: Gefütterte Winterreit-Stiefeletten von Cavallo. Ihr sucht Euch das Modell und die Größe aus. Lotta und ich fanden sie beide mega, sogar auf dem Fußspann ist Schurwolle als Futter eingearbeitet, dazu haben sie Schurwollsohlen und sind wasserfest. Okay, ganz ehrlicher Weise muss ich sagen, dass Lottas Lieblingsding eigentlich die braune Jacke war. Sie schickte mir traurige Smileys, nachdem alle Kleider wieder verstaut für die Rücksendung nach dem Shooting waren, und fragte, ob es denn die Jacke sei, die nun verlost würde. (Traurig fragte sie das deshalb, weil sie natürlich nicht mitmachen darf bei der Verlosung). Verliebt, würde ich sagen. Ging mir mit dem schwarzen Shirt ähnlich, das hatte Daumenlöcher und war einfach so kuschelig, dass ich es am liebsten den ganzen Tag noch anbehalten hätte! Wir wissen also schon, was auf unsere Weihnachtswunschlisten kommt.

 

GEWINNSPIEL
Ich habe meine Stiefeletten jetzt mehrmals angehabt. Sie passen gut, wenn man einen normalen oder schmalen Spann hat. Schnuckelig warm. Keine Ahnung, wie die Leute von Cavallo es hinbekommen haben, dass ein so warmer Schuh dennoch nicht aussieht wie ein Klotz. Wer auch gern ein Paar hätte: Haut in die Tasten. Wer mitmachen möchte beim Gewinnspiel, schreibt kurz über seine Saison im Kommentarfeld. Es entscheidet später das Los. Ich freue mich auf Eure Zeilen und drücke Euch die Daumen!

Ihr könnt euch zwischen dem  Modell, das Lotta in Braun anhatte, Chelsea Sport Snow im Wert von 179,50 Euro (HIER) und dem Modell, das ich in Schwarz trug, Pallas Sport Snow im Wert von 189,50 Euro (HIER) entscheiden. Mehr aus der Kollektion seht ihr auch auf der Cavallo-facebookseite (HIER). Das Gewinnspiel startet am 18.11.2016 um 7 Uhr und endet am 21.11.2016 um 10 Uhr, den Gewinner gebe ich in den Kommentaren bekannt.  Alle genauen Teilnahmebedingungen findet Ihr HIER. Viel Erfolg!

_dsc4653cavallo_stiefelette

Ein Marienkäfer im November – ehrlich wahr!

 

Für alle, die etwas besonders schön von den Klamotten her fanden, noch eine Liste. Lotta trägt: Demin-Reithose Callina // Cavashell-Steppjacke Holly // Active-Wool Shirt Hermine // Jeannette trägt: Demin-Reithose Cindy // Stretch-Shirt Hella // Stirnband Hanja // Alles zu finden auf www.cavallo.info

Das Medikament, das Deinen Reitersitz verbessert

_dsc4212

Immerhin sehen wir motiviert aus, oder? Fee und ich beim Elaine Butler Kurs. Foto: Klara Freitag

 

Ich erzähle Euch gleich von dem Medikament, das langfristig wie kurzfristig wirklich hilft. Lasst mich kurz ausholen. Hat alles miteinander zu tun, versprochen. Also: Vor ungefähr einem Jahr notierte ich mir die folgenden Zeilen.

>>>Ich habe mich der Realität gestellt. 

Und mich nach Ewigkeiten das erste Mal wieder beim Reiten filmen lassen. Wie es mir danach ging? Och. Es erinnerte mich an eine gute Bekannte, die mir auf einem Kurs sagte: „Wenn Du mich filmst, schick mir das nicht. Ich kann mir das nie angucken.“ Sie ist eine engagierte, gute Reiterin. Die sich regelmäßig fortbildet und ganz bestimmt nicht kritikresistent ist. Aber in den Spiegel gucken will sie selbst nicht. Das Feedback überlässt sie komplett ihren Ausbildern. Ich versteh’s vollkommen. Sich selbst beim Reiten zugucken ist schlimmer, als die eigene Stimme auf einem Anrufbeantworter anhören. Es ist die Landung auf dem Boden mit Sand im Mund. Bin ich das, die da so hübsch die Flügel spreizt, meint, die Ellbogen abstreckt? Vor allem gern in Wendungen? Die, die so gern in der Mitte des Körpers wackelt?  

Si. 

Ich hab mir das Video so ungefähr zehn Mal angeguckt. Beim ersten Mal war es am Schlimmsten. Denn das, was ich von oben fühle und das, wie es von unten ausschaut, divergiert. Stellen und Biegen auf der Volte, übertreten lassen – ich dachte von oben: wow, wie wahnsinnig stark das Pferd gebogen ist, also mehr wäre ganz falsch! Vor dem Bildschirm musste ich überlegen: war das jetzt wirklich die Situation, in der ich dachte, das Pferd sei stark gestellt und gebogen? Tatsächlich?

Öhhm… da geht noch was. <<<

_dsc4218

Von zwanzig Reitbildern zwanzig aussortieren? Meine leichteste Aufgabe.

 

Nach einem Jahr gucke ich mir die Screenshots zu diesen Zeilen an. Und es hat sich etwas getan. Zum einen: Ich finde die Bilder gar nicht mehr so schlimm. Geht doch, denke ich. Ganz anders ist das, wenn ich mir aktuelle Bilder ansehe.

Am liebsten würde ich direkt nach einem Fotoshooting alle Reitbilder in die Tonne kloppen.

Die arme Klara, die Fee und mich für den Blog fotografiert, kann ein Lied davon singen. „Nee, das nehmen wir nicht, guck mal hier die Oberlinie“, sag ich ihr dann, und, „nee, das auch nicht, da ist sie eine Idee hinter der Senkrechten“, so geht es weiter, „nein, hier gucke ich nach unten, nein, das auch nicht, schau dir mal an, wo mein Schenkel hingerutscht ist“ und dann schaffe ich es mit Leichtigkeit, von zwanzig Reitbildern zwanzig auszusortieren.

 

Mit zeitlichem Abstand sieht das anders aus. Ich denke dann eher: „Ach guck mal, wie schön locker sie da aussieht, die Fee!“ Und mein eigener Sitz ist dann plötzlich auch nicht mehr DIE Katastrophe schlechthin. Ich sehe zwar, was noch besser sein könnte, aber das ist es dann auch schon.

 

Betrachte Dein eigenes Reiten so, als ob Du Deine beste Freundin ansiehst.

 

Das riet mir Ausbilderin Elaine Butler, als wir über genau das sprachen. Was für ein goldener Tipp!

 

Elaine Butler Clinic day 1: all about the riders seat. Elaine is great in explaining how to use your body in a proper way while riding. Huge muscle pain now ... need a hot bath and a good sleep #elainebutler #marywanless

Elaine, die den krassesten Oberschenkel-Muskelkater zu verantworten hat, den ich je hatte.

 

Elaine Butler war nämlich letztens für einen Sitzschulungskurs bei uns. Und das beinhaltet auch immer eine Videoanalyse. „Viele schauen ihre eigenen Reitfotos oder Videos an und mäkeln sofort an sich herum“, sagte sie,  „Ungefähr so: ‚oh was habe ich da dicke Oberschenkel! Und dieser Bauch! Und dann sitze ich auch noch wie eine Schildkröte auf dem Pferd!’“, erzählte sie. Stattdessen die Perspektive der besten Freundin einzunehmen, oder sich vorzustellen, man würde die eigene Tochter beurteilen, ist ihr Tipp. Meint:  Bewusst wohlwollend an die eigene Leistung herantreten.

 

Es hilft tatsächlich.

_dsc4213

Blakkur mit Philippa im konzentriert-Modus. Mit Philippa organisiere ich die Kurse. Foto: Klara Freitag

 

Klar war es diesmal wieder hart, sich die aktuellen Filme anzusehen. Aber ich habe auch gesehen: es hat sich in diesem Jahr etwas an meinem Sitz geändert. Das hat ein Medikament bewirkt, das drei weibliche Namen hat. Hannah, Elaine und Mary. Bei mir wirkt diese Kombination so gut wie ein harter Jogginglauf: Anfangs flockig, dann enorm schmerzhaft, und das Gefühl danach ist kaum zu beschreiben.

 

Flockig:

Wir legen los, und die Damen schauen zu und analysieren.

 

Schmerzhaft:

Wir besprechen die Videos. Wir turnen, bis unsere Oberschenkel brennen.

 

Danach:

Wahnsinn, wie viel besser sofort das Pferd geht! Wenn Du weißt, welche Muskeln Du wie anspannen musst oder eben nicht, sitzt Du sofort schöner auf dem Pferd. Weil die Taille zum Beispiel nicht mehr wackelt und sich dadurch das ganze Reiten verändert (durch eine Kettenreaktion hin zu den Gliedmaßen). Und, Zauberei, auch das Pferd sofort anders geht.

_dsc4120

Unser Kursort. Darf ich vorstellen: Ostbelgien – bei Aachen. Hust. Foto: Klara Freitag

_dsc4146

Jedes Gastpferd bekommt bei uns ein Kreideschild mit Blume. Alles in hübsch! Foto: Klara Freitag

_dsc4114

Sweet Lina. Foto: Klara Freitag

_dsc4117

Alles grau, meine Reiterei, Deine Reiterei. Nicht schwarz, nicht weiss, aber oft mit bunten Höhepunkten dazwischen.

 

Alle drei Vornamen gehören zu Ausbilderinnen des Mary-Wanless-Sitzschulungssystem. Elaine Butler ist Engländerin, und bereist ganz Europa, um in diesem System zu unterrichten. Manchmal habe ich den Eindruck, sie hat Ultraschall-Augen, sie sieht einfach jedes klitzekleine Detail. Beispiel: mir war immer klar, dass ich mein Pferd irgendwie im Seitwärts blockiere. Sie geht die Seitengänge und Seitwärtsbewegungen an der Hand wunderbar, im Sattel ist es zäh. Im Schritt und Galopp ist es okay, im Trab am schlechtesten. Ich bin das, wusste ich immer, aber wodurch? Elaines Tipp beim Schenkelweichen durch die Bahn: Drehe den Bauchnabel in die Gegenrichtung zur Pferdebewegung. Ziehe mit dem Oberschenkel, der in Bewegungsrichtung weist, dorthin, wohin Du willst. Per Anfassen meiner Oberschenkel hat sie mir gezeigt, welche Muskeln ich dafür brauche. Und zack, was glaubt Ihr was passiert ist? Sofort wurde das Schenkelweichen flüssiger. Sofort.

_dsc4152

Hinter den Kulissen wird gearbeitet: So sieht es aus im Stall von Corinna (rechts), bei der wir die Kurse veranstalten. Zu ihrem Team gehört Birgit (links) und deren Hunde Suki und Lina (die höhere, großer Lina-Fan: HIER!). Von mir seht ihr den grauen Rücken :o). Foto: Klara Freitag

 

Übrigens sind in der pferdiathek Lehrfilme von ihr zu finden, außerdem war ein Teil vom pferdia-Team auch letztens bei ihr im Kurs, HIER haben wir davon erzählt.

 

Zu Mary und Hannah: Mary Wanless (HIER) hat die Methode begründet. Sie kenne ich nicht persönlich, sondern habe bloß ihre Bücher gelesen. Sie propagiert keinen eigenen Reitstil, ihre Methode funktioniert reitweisenübergreifend. Es ist eine Lehrmethode, die dem Reiter jeden einzelnen Muskel, den er für einen guten Reitersitz braucht, verständlich machen kann. All das, was talentierte Reiter mit ihrem Körper unbewusst tun, wird für Normalos dechiffriert. Hannah Engler hat diese Ausbildung in England frisch absolviert, sie wohnt bei mir um die Ecke, und unterstützt uns vor Ort dabei, dass sich das Gelernte setzt und nicht wieder schwupp die wupp verschwindet. Mary lesen, sich von Elaine auseinandernehmen und wieder  zusammensetzen lassen, sich von Hannah überprüfen lassen und von ihren guten Gedankenbildern zum Reiten profitieren: Diese drei im Paket sind der Knaller. Ich habe selten so starke Unterschiede innerhalb kurzer Zeit in punkto Sitz gesehen.

 

Was das mit guten Reitfotos zu tun hat: Egal ob ihr Euch für diese oder eine andere Sitzschulungsmethode interessiert. Egal, ob ihr Euch Franklinrollen unter die Gliedmaßen legt, ob ihr Sitzlongen nehmt, ob ihr Euch von Eckart Meyners und seinen Lehrern am Boden beweglicher machen lasst: Das schöne Foto ist ein Ergebnis vom schönen Reiten. Und es gibt kein schönes Reiten ohne einen funktionalen Sitz.

 

Das kostet Ausdauer, Schweiß, Frust und dennoch Weitermachen, eben immer wieder neue Anläufe.

 

Lohnt sich dennoch.

 

 

Es gibt nichts Schöneres, als wenn es dann endlich wird. Besser aussieht und sich vor allem auch so anfühlt.

 

(Danke Elaine, Danke Hannah!)

P.S.:  Hier ist Elaines Seite, hier ist Hannahs Seite. Am kommenden Wochenende ist Saskia Gunzer (hier ist ihre Seite) bei uns als Kursleiterin zu Gast. Wer als Zuschauer noch kurzfristig kommen mag, kann das gern tun. Zwei Plätze sind noch da, dann sind wir ausgebucht. Alle Infos auf der Kursseite hier im Blog.

 

Wer Aufmunterung braucht, auch zu dem Thema: Hier bei Pfridolin Pferd geht’s darum, wer schuld ist, wenn man vor Publikum nicht vernünftig reiten kann.