Fotos: Klara Freitag
Mode: Cavallo
Die Pracht blitzt nur noch an manchen Ecken hervor. Die Felder unseres Nachbarhofs sind fast abgeerntet, reife Kürbisse liegen herum. Orange Farbtupfer, die wirken, als ob sie laut „Erntezeit!“ rufen wollten. Ich mag das da total, auf unserem Nachbarhof, und habe mir das ganze Jahr schon gewünscht, dort Fotos zu machen. Als wir mit den Pferden zwischen den Gemüsebeeten entlang gingen, kam mir der Gedanke, dass es ja ebenso für uns Pferdeleute das Ende der Saison ist.
Die Turniersaison – vorbei für diejenigen, die sonst jedes Wochenende auf einer anderen Wiese ihren Anhänger parken. Die Wald- und Wiesenreiter vermissen die langen hellen Abende da draußen. Die Weidesaison ist vorbei, und das dunkle Ding namens Winter beginnt.
Der Herbst ist die beste Zeit ist, um ein Resümee zu ziehen. Mal mit Abstand zu schauen, was das Jahr gebracht hat, was es mich gelehrt hat. Was es mein Pferd gelehrt hat. Ich habe mir das mal aufgeschrieben. Wegen Dankbarkeit und so. Und um zu sehen, was für Glückskinder wir eigentlich sind.
Vorweg noch wichtig: Dieser Text hier enthält Werbung. Auf den Fotos seht Ihr Cavallo-Klamotten, und – tataaaa! – ihr könnt daher auch etwas aus der Kollektion gewinnen. Diesmal verlose ich die Winterstiefeletten, die Lotta und ich auf den Bildern tragen. (Ja, natürlich nicht unsere, sondern nagelneue, klar!)
Beim Gewinnspiel möchte ich wissen, wie Eure Saison so war – und ich freue mich schon sehr auf Eure Kommentare! Mehr dazu ganz unten. Ich mach’ den Anfang: Hier sind meine lehrreichsten & besten Momente.
- Dankbar für diese kurzen Episoden, die sich ins Reiterhirn einprägen. Die, wo es auf einmal Klick macht. Ich hatte solche Momente mit Alizée Froment im Unterricht, als sie mich krass über meine Komfortzone geschoben hat (hier habe ich davon erzählt). Dann mit Hannah Engler letztens in der Vorbereitung zum Elaine-Butler-Kurs. Sie korrigierte meinen Sitz, und auf ein Mal war da diese halbe Runde Galopp, in der sich alles auf einmal besser anfühlte: Das Pferd groß, rund, auf dem Hinterbein. Wegen solcher Momente reite ich. Weil dann auf einmal alles leicht wird, und zugleich größer und schöner.
Lehre: Die kommen immer wieder, diese besonderen Momente. Bei Durststrecken einfach mal öfter an solche Episoden aus der Vergangenheit denken.
- Dankbarkeit dafür, das wir das Cushing so gut im Griff haben. Im April sah Fee furchtbar aus: Muskulatur weg, Kraft weg, Fell schlecht, müde einfach. Mit etlichen Experten ging ich auf Spurensuche. Als die Diagnose dann da war, und ich alles Mögliche umgestellt hatte, Futter, Haltung, Medikamente, ging es Fee rasch besser (hier steht das). Schon im Juni sah sie wieder proper aus!
Lehre: auch wenn Du sämtliche Aspekte Deiner Haltung, des Trainings und so weiter als nahezu perfekt ansiehst – checke sie immer wieder neu. Das ist gut gegen Betriebsblindheit und darin kann die Lösung für kleine oder größere Probleme liegen.
- Dankbarkeit für die Sensibilität und Gnade meines Pferdes. Ich bin wahnsinnig glücklich darüber, dass mein Pferd meine kleine Tochter großherzig Runde um Runde trägt. Dazu muss man wissen: Fee ist eine Prinzessin auf der Erbse. Ein Ticken falsch gesessen, und schon gehen die Ohren zurück. Meine Tochter durfte sie ewig nicht leichttraben. Auch wenn ihr Auf und Nieder taktmäßig und nicht plumpsend aussah, Fee gefiel es nicht. Nach zwei, drei Tritten zog sie ihr Maul kräuselig, legte die Ohren an und ich wusste: Das lassen wir schnell mal wieder. Lieber nur Schritt gehen lassen mit Kind. Das änderte sich schlagartig nach zwei Tipps. (Sorry, jetzt kommt wieder eine Episode Elaine-Lob! Es ist halt einfach so, sie ist der Wahnsinn!). Elaine Butler erklärt allen Reitern folgendes zum Leichttraben: Bauch und Rücken mit viel Muskelspannung nutzen. Das Becken gut vorschwingen lassen, nicht nach oben, sondern gedacht in Richtung vor den Sattel, und zwar aus den Oberschenkeln heraus. So erklärte ich das auch meinem Kind. Und zack. Ab diesem Moment war Fee einverstanden. Runde um Runde trägt sie die Kleine nun ohne Murren. Was für ein tolles Pferd, es ist irre, wie extrem sie spiegelt! Und wie großartig, dass meine kleine Tochter so eine theoretische Erklärung direkt umsetzen konnte. Es macht mich sehr froh zu sehen, wie gnädig Fee seitdem dieses kleine Mädchen auf ihrem Rücken herumträgt.
Lehre: Wer willens ist, die scheinbar simpelsten Dinge der Reiterwelt genau anzugucken und noch besser zu machen, den erwartet Großartiges.
- Dankbarkeit fürs Alter. 21 Jahre lang habe ich Fee nun. Sie hat alle meine anderen Pferde überlebt, und ich bin sehr, sehr dankbar für diese lange gemeinsame Zeit.
Lehre: Keine Angst vor dem Altern vom Pferd!
- Dankbarkeit für geniale Handpferderitte. Im Februar nahm ich meine Tochter zum ersten Mal als Handpferd mit in den Wald. Ich auf Fee, meine Tochter auf dem Shetty Kleiner Onkel. Wir machten Pausen, um Moos zu sammeln, machten Pfannkuchenpicknick oder ritten zum Waldspielplatz. Seit dem Sommer reitet sie ohne Strick neben mir her. Letztens sind wir zum ersten Mal im Gelände galoppiert. Was für eine krasse Lernkurve in diesem Alter möglich ist! Total schön.
Lehre: Keine Lehre. Macht mich einfach nur sehr glücklich.
- Dankbarkeit für die Menschen, die zu den Pferden gehören. Es macht mich sehr froh, dass die Pferde mich immer wieder zu Menschen bringen, die ähnlich ticken wie ich. Das sind oft gänzlich dem Pferd verschriebene Menschen, Wahnsinnige im besten Sinne. Was habe ich für tolle Züchter und Reiter dieses Jahr kennen gelernt! Über manche von ihnen habe ich auch hier im Blog erzählt. Und es sind auch Menschen darunter, die ich über den Blog kennen gelernt habe. Ich freue mich sehr, was für Leser mit großartiger Einstellung zum Pferd sich hier versammeln. Ich bin sehr dankbar für diese Begegnungen. Wirklich.
Lehre: Es gibt genauso verrückte Pferdeleute wie Dich oder mich. Man muss sich nur finden!
Glückskind oder? Das Ganze ist natürlich auch eine Sache der Perspektive. Ich könnte mir auch eine selbstmitleidige Liste von all dem schreiben, was dieses Jahr doof gelaufen ist (Tierarztrechnungen ständen da garantiert mit drauf!). Aber – was nützt das? Gar nichts. Ist gelaufen, kann man eh nicht ändern. Aber noch mal zu schauen, was alles prima war – das ist ein Fokus, den ich total hilfreich finde. Das ist mein Om.
Ich bin gespannt auf Deine Gelernt-Liste. Sortiere mal Deine Lehren & Erlebnisse, da kommt einiges zusammen! Übrigens habe mich total über die vielen Kommentare von Euch zu den Kastanien letztens gefreut. Einige von Euch erzählen ab und an etwas über facebook über sich, einige hinterlassen mal hier ein paar Zeilen oder schreiben eine Mail. Es ist so schön, mehr über Euch zu erfahren, was Ihr so erlebt, worüber Ihr so mit Euren Pferden nachdenkt.
Deshalb dachte ich, wir machen das gleich noch mal. Wieder mit einem Gewinnspiel und einem richtig schönen Preis: Gefütterte Winterreit-Stiefeletten von Cavallo. Ihr sucht Euch das Modell und die Größe aus. Lotta und ich fanden sie beide mega, sogar auf dem Fußspann ist Schurwolle als Futter eingearbeitet, dazu haben sie Schurwollsohlen und sind wasserfest. Okay, ganz ehrlicher Weise muss ich sagen, dass Lottas Lieblingsding eigentlich die braune Jacke war. Sie schickte mir traurige Smileys, nachdem alle Kleider wieder verstaut für die Rücksendung nach dem Shooting waren, und fragte, ob es denn die Jacke sei, die nun verlost würde. (Traurig fragte sie das deshalb, weil sie natürlich nicht mitmachen darf bei der Verlosung). Verliebt, würde ich sagen. Ging mir mit dem schwarzen Shirt ähnlich, das hatte Daumenlöcher und war einfach so kuschelig, dass ich es am liebsten den ganzen Tag noch anbehalten hätte! Wir wissen also schon, was auf unsere Weihnachtswunschlisten kommt.
GEWINNSPIEL
Ich habe meine Stiefeletten jetzt mehrmals angehabt. Sie passen gut, wenn man einen normalen oder schmalen Spann hat. Schnuckelig warm. Keine Ahnung, wie die Leute von Cavallo es hinbekommen haben, dass ein so warmer Schuh dennoch nicht aussieht wie ein Klotz. Wer auch gern ein Paar hätte: Haut in die Tasten. Wer mitmachen möchte beim Gewinnspiel, schreibt kurz über seine Saison im Kommentarfeld. Es entscheidet später das Los. Ich freue mich auf Eure Zeilen und drücke Euch die Daumen!
Ihr könnt euch zwischen dem Modell, das Lotta in Braun anhatte, Chelsea Sport Snow im Wert von 179,50 Euro (HIER) und dem Modell, das ich in Schwarz trug, Pallas Sport Snow im Wert von 189,50 Euro (HIER) entscheiden. Mehr aus der Kollektion seht ihr auch auf der Cavallo-facebookseite (HIER). Das Gewinnspiel startet am 18.11.2016 um 7 Uhr und endet am 21.11.2016 um 10 Uhr, den Gewinner gebe ich in den Kommentaren bekannt. Alle genauen Teilnahmebedingungen findet Ihr HIER. Viel Erfolg!
Für alle, die etwas besonders schön von den Klamotten her fanden, noch eine Liste. Lotta trägt: Demin-Reithose Callina // Cavashell-Steppjacke Holly // Active-Wool Shirt Hermine // Jeannette trägt: Demin-Reithose Cindy // Stretch-Shirt Hella // Stirnband Hanja // Alles zu finden auf www.cavallo.info
Oh wie schön geschrieben, man kommt gleich mal ins Nachdenken!
Dieses Jahr war pferdetechnisch wenig besetzt von großen Erfolgen, es sind eher die kleinen Dinge. Doch etwas sehr großes gab es noch, aber eher traurig. Ich musste mein altes Pferd nach über 25 gemeinsamen Jahren gehen lassen. Eine schwere Entscheidung, aber auch eine Verantwortung, die man übernommen hat. Sie hat es mir leicht gemacht, als wollte sie sagen, es ist gut so 🙁 (jetzt heul ich wieder) Diese Entscheidung zog viel Veränderungen nach sich. 3 Stuten die seit 10 Jahren zusammen leben, werden erst mal getrennt. Eine durfte nicht mit auf Sommerweide, wegen Hufrehe und ihre heute 15 Jahre alte Tochter musste sich das erste Mal alleine behaupten. Meine kleine Hexe, die eigentlich ein Schisser ist, ist erwachsen geworden. Und jetzt kommen die kleinen Dinge, die man nur sieht wenn man seine Pferde kennt und auch beobachtet. Sie ist in der Lage Streit zu schlichten, unsere Beziehung hat sich verändert. Vielleicht weil sie jetzt die Nr. 1 ist. Sie ist immer noch eine Herausforderung, aber wir werden gemeinsam mutiger. Sie übernimmt immer öfter die Rolle ihrer Mutter. Und das ist schwer, war sie doch mein „Seelenpferd“, große Fußstapfen die sie hinterlassen hat.
Die letzten Tage ist noch etwas kleines, was uns beschäftigt 😉 Die Pferde stehen auf 5ha hügeligem Gelände, ich pfeife abends mal richtig laut und miste. Und irgendwann kommen die Pferde! Uns beschäftigt die Frage, hören die das wirklich???? Wir werden es beobachten 😉
Es gab viele liebe neue Menschen, die ich auch gerade durch meinen Job kennen gelernt habe.
Lang geworden, und mir fällt immer noch was ein. Aber jetzt bin ich mal gespannt auf die anderen Kommentare….
Wieder mal toll geschrieben von Dir! Von deiner postiven Einstellung nimmt man bei jedem Text was mit 🙂 Unsere „Saison“ lässt sich eigentlich relativ kurz beschreiben 😉 Zusammenfinden ist gar nicht so einfach wie man glaubt! Es war das 1. Jahr mit meiner neuen Stute und es hat mich viel darüber gelehrt,wie selbstverständlich man die kleinen Annehmlichkeiten nimmt,die ich zum Beispiel bei meinem „Opi“ mit seinen 20 Jahren habe. Irgendwo lang gehen wo’s gruselig aussieht. Still stehen. Mich nicht umrennen, wenn man Angst bekommt 😉 All das war viel Arbeit und Zeit, die ich jetzt noch mal ganz bewusst aufbringen muss. Aber, sobald man es als Aufgabe sieht und sich kleine Ziele setzt, macht es einfach nur Spaß! Wir sind uns in diesem Jahr schon ein ganzes Stück näher gekommen und das fühlt sich wie ein großer Erfolg an. Und auch ich hatte dieses Jahr schon diese “ halbe Runde Gallopp“ in der ich fühlen dürfte wo wir mal hin wollen 🙂 Unbeschreiblich 🙂 lg
Als erstes muss ich sagen, Du schaffst es immer wieder, dass man über Dinge nachdenkt, über die man eigentlich hinweg geht. DANKE
Dann leg ich mal los:
1.
“ 9 jähriger KWPN Wallach – kostenlos abzugeben “
Das habe ich gelesen bei Facebook und dachte mir als erstes wieso? (Es war ein Beitrag einer Internationalen Reitsport GmbH die auf einem Nachbarhof ansässig ist, mit dessen Besitzer ich gut befreundet bin.)
Auf Nachfragen bei meiner Freundin kam heraus: Der Wallach sollte ursprünglich mal ganz groß raus kommen und auf die internationale Bühne. 8 jährig ist er an der Longe ausgerutscht und hat sich eine starke Bänderdehnung im Knie zugezogen. Seit dem wurde er zu den Jungpferden auf die Weide gestellt und war nun über.
Spontan habe ich gesagt: “ Ich nehme Ihn! “ – gesagt, getan – 2 Wochen später stand fest – „Casano“ zieht bei mir ein.
Es war ein typisches Jenny-Verhalten. Nicht nachgedacht, einfach drauf los. Einen Mann, einen kleinen Sohn, einen Job, zwei Hunde und bereits zwei Pferde. Jetzt noch ein drittes.
Im Nachhinein muss ich sagen, es war eine super Entscheidung. Dieses Pferd ist eine Seele von Pferd, so dankbar… er hat mir die schönsten Aha! Momente seit Jahren geschenkt.
Das Jenny-Verhalten ist gut wie es ist! Und ich sollte noch viel öfters auf meinen Bauch hören.
2.
„Mein 2 jähriger Sohn hat großes Interesse am reiten.“
Eigentlich war ich total happy, als die Info kam, ich bekomme einen Sohn. Ich habe sogar fast gedacht, Gott sei Dank. Ich hatte große Sorge, wenn ich ein Mädchen bekomme, dass es genau so Pferdeverrückt wird wie ich. Und das war doch mein Hobby, meine Seelenzeit, nur für mich. Nun ja, ein Junge, super, dann wird es nicht dazu kommen.
Falsch – Seit diesem Sommer möchte mein Sohn ständig zu den Pferden. „Mama Stall“ oder „Tim mit Stall“ sind die Worte, die ich immer öfter höre. Im Stall angekommen – „Tim reiten“.
Was soll ich sagen, meine Theorie war falsch. Ich habe einen kleinen Pferdeverrückten Jungen. Und ich freue mich sehr!
Es ist doch sehr schön, sein Hobby mit einem Familienmitglied zu teilen.
3.
„Stallmenschen die einen enttäuschen – zeigen einem das Veränderungen manchmal gar nicht so schlecht sind, wie man denkt“
Wie oben schon geschrieben hatte ich ja schon 2 Pferdchen. Mein Pony, heute 25 Jahre alt und seit 23 Jahren bei mir und ein Warmblut, 15 Jahre alt und seit 10 Jahren bei mir.
Bei meinem Warmblut wurde vor 8 Jahren PSSM diagnostiziert. Wir haben versucht, die Haltungsbedingung und auch Futterbedingungen immer möglichst positiv für Ihn zu gestalten. – Nach dem letzten Winter habe ich jedoch für Ihn einen Entschluss gefasst. – kein Winter mehr ohne Offenstall!
Nach nun 8 Jahren unter PSSM hat im letzten Winter bei ihm akut der Muskelschwund eingesetzt und ich wusste, er braucht jetzt 365/24 draußen und in Bewegung. Im Sommer hat er immer 24 Std. draußen gestanden, im Winter fehlte mir diese Möglichkeit.
Nicht das wir im Stall nicht auch Offenställe hätten. 2 um genau zu sein. Beide von der selben Person und ihren 4 Pferden belegt. Keinen der vier Plätze wollte sie tauschen. Ich habe als einzige Lösung gesehen, ich muss Ihn abgeben. Irgendwohin wo es im besser geht, wo er die Möglichkeit eines Offenstalls bekommt. Denn für mich war es undenkbar, mit Familie und Job auch noch zwei Ställe zu bedienen. Zumal der Stall nur 500 m von Zuhause weg ist. Mein Zeitplan würde definitiv keinen zweiten Stall und entsprechende Anfahrtszeit zulassen.
Ich hatte einige Leute da, die sich das Pferd angeschaut haben, die ich mir angeschaut habe und die entsprechenden Ställe zu den Leuten, die ich mir angeschaut habe.
Am Ende hatte ich sogar die Auswahl zwischen zwei Möglichkeiten. Beide wären super gewesen und bei beiden hätte er wirklich gut gehabt.
Ich habe es nicht übers Herz bringen können.
Ich habe mich für die Lösung entschieden, die eigentlich undenkbar war und auf die Gefahr hin, von meinem Mann die Scheidung zu bekommen – ein zweiter Stall
Ich habe im Nachbarort einen Offenstall gepachtet und mein Warmblut zusammen mit meinem Rentnerpony umziehen zu lassen.
Rückblickend muss ich sagen, die Angst um die fehlende Zeit war unbegründet. Im Offenstall bin ich jetzt ganz alleine. Da ist niemand mit dem ich mich festquatschen kann. Ich mache meine Arbeit und betüddel die Pferde und fahre wieder nach Hause.
Ich bin schneller und den Pferden gegenüber sogar noch viel fairer, weil ich meine Aufmerksamkeit nur ihnen schenke und nicht noch Leuten mit denen man quatscht.
Für die zwei (Rentner u. Frührentner) habe ich als alle drei noch zusammen standen 1 Stunde für das tägliche Versorgen gebraucht. Jetzt bin ich mit Hin- u. Rückfahrt bei 45 Min.
Fazit nach der Veränderung: Für mein Zeitmanagment eine positive Entwicklung. Und für die Mensch – Pferd Beziehung ein Segen.
So, mir würden noch unendlich viele Sachen einfallen, aber ich hör jetzt auf.
Liebe Grüße
Jenny
So ein schön geschriebener, herzlicher Post 🙂 Deine Texte sind wunderbar und inspirieren!
Mein Jahr war ohne besondere Vorkommnisse – denke ich immer, wenn ich zurückschaue. Und doch sind es die vielen kleinen, schönen Momente, die mich glücklich gemacht haben – an die ich mich aber gezielt erinnern muss. Ich halte meine zwei Pferde in Eigenregie am eigenen Stall. Wir haben den Stall im letzten Jahr gebaut, ein absolut wahnsinniger Meilenstein in meinem Leben. Die Freude nach der Erfüllung eines absoluten Wunschtraumes währte jedoch nicht lange. Es machten sich die ersten Fehler bemerkbar, an die man bei der Planung nicht gedachte hatte. Es stellte sich heraus, dass es jede Menge Verbesserungsbedarf gibt. Nicht nur, was die Haltung der Pferde angeht. Nein – auch, was meine Arbeit im Stall betrifft. Jede Menge Ideen, wie sich Arbeitsabläufe optimieren lassen. Wenig Umsetzung. Frust. Durch die viele Arbeit im Stall kam ich sehr selten zum Reiten. Und wenn ich dann mal zum Reiten gekommen bin, benahm sich mein Pferd alles andere als mustergültig. Noch mehr Frust. Doch dann die Wende: Ich machte mir klar, dass es alles eine Sache der Einstellung ist! Wie konnte ich erwarten, dass mein Pferd mir einen herrlichen Ausritt schenkte, nachdem ich nahezu 4 Wochen nicht im Sattel gesessen hatte. Ich erkannte, dass er dafür seine Sache sehr gut macht! Dass es die kleinen Dinge sind, auf die ich achten muss. Die kleinen Dinge, die er mir schenkt. Tag für Tag. Und nicht zu viel erwarten und voraussetzen. Meine Schwester hat das Reiten und die Arbeit mit Pferden für sich entdeckt. So kam es, dass sie sich dieses Jahr ein eigenes Pferd zulegte, was zu uns in den Stall einzog. Nun sind sie eine kleine Dreier-Herde. Wir schauen nun nach vorn und nicht zurück und nehmen die Dinge in die Hand! 🙂
Das eindrücklichste dieses Jahr war definitiv der Stallwechsel. Auch wenn ich natürlich theoretisch wusste, dass eine andere Haltungsform besser wäre, war es dann doch sehr einprägsam, wie viel das zum Positiven verändern kann. Meine Lehre: bei zukünftigen Ställen werde ich in bestimmten Dingen keine Kompromisse mehr eingehen.
Und dann hatte ich ja auch einen Kurs mit der lieben Hannah: schön zu wissen, dass man auch nach 5 Jahren kaum reiten nicht sch**** auf dem Pferd sitzt und sich das Reiten, in den Momenten, in denen es hieß: „jetzt ist es richtig!“, wie vor der Reitpause anfühlte =) =) =) Meine Lehre: ich darf ruhig mehr Selbstbewusstsein beim Reiten haben.
Und zu guter letzt hatte ich noch ein Seminar bei Karin Kattwinkel, das mir gezeigt hat wie viel ich noch alles lernen darf und wie schön es ist, wenn Pferde „mitreden“ dürfen.
Meine Lehre: ich bin noch lange nicht am Ende des Lernens, aber es sind noch ganz viele wunderbare Dinge, die da auf mich warten.
Liebe Jeannette,
Eigentlich schaue ich immer erst Ende Dezember zurück auf das Jahr und schaue, was es mir gezeigt hat. 😉 Ich finde es sehr schön, jetzt schon einmal im Hinblick auf die Pferde hinzuschauen. Vor allem die erste Lehre, die Du für Dich benannt hast, finde ich sehr wichtig! Ich würde den Punkt gerne mit einem Tipp ergänzen, wie es uns gelingen kann, sich in Durststrecken auch daran zu erinnern, dass es mal schöne Momente gab und dass diese auch wieder kommen:
– Haltet besondere Momente mit Euren Pferden auch mal mit der Kamera als Foto oder Video fest. Vielleicht gibt es jemanden, der ab und zu mal mit kommen kann und das für Euch übernimmt. Das Video kann einem helfen, zu sehen, welche Fortschritte man gemacht hat.
Ein Erinnerungsfoto kann man sich einmal prima auf dem Handy als Bildschirmhintergrund laden, so wir man quasi bei jedem Blick auf dem Bildschirm an etwas Schönes erinnert. Zum Anderen kann man sich ein Foto ( oder auch ganz Viele 😉 ) gut sichtbar ins Zimmer hängen – vielleicht mit schöner Deko im Bilderrahmen. Immer, wenn man traurig ist oder gerade denkt, man kommt nicht voran, kann man sich das Foto anschauen und sich bewusst machen, dass es auch wieder besser wird!
Lese auch immer gerne hier von den anderen Erfahrungen der Leser – danke fürs Teilen!
Ich habe zwar kein eigenes Pferd, aber ich bin regelmäßig bei einer Reittherapeutin und ihren Pferden. Wenn ich vom heutigen Standpunkt aus zurück schaue, hätte ich echt nicht gedacht, dass ich
a) mich so sehr in die Pferde verliebe und
b) dass ich mich so intensiv auf diese Welt einlassen würde.
Seit gut 1,5Jahren bin ich nun dabei und es gibt so Vieles, was ich lernen durfte – mit den Pferden zusammen als auch für mich selbst. Ich picke mal ein paar Augenblicke heraus, alles würde wohl den Rahmen sprengen.
1. Respekt vor dem Fluchttier Pferd
Aufgrund negativer Erfahrungen in der Kindheit hatte ich Anfangs echt Angst vor den Pferden. Mit der Zeit wandelte sich diese Angst in Respekt um. Klar gibt es noch Momente, wo sich auch mal Angst zeigt und ich habe noch nicht erprobt, wie es mir mit anderen Pferden geht ;), aber zu diesen am Stall hat sich Vertrauen aufgebaut. Ein herrliches Gefühl!
2. Dem Pferd und sich selbst etwas zutrauen, zuversichtlich zu sein, dass plötzliche Hürden auch überwunden werden können und dass man diese Zuversicht auch auf andere Baustellen in seinem Leben übertragen kann
3. Nähe und Grenzen
Durch einen Unfall am Stall, bei dem ich wirklich mehrere Schutzengel hatte, wurde nicht nur das Thema Vertrauen auf die Probe gestellt. Der jungen Stute , mit der ich das Erlebnis hatte, lehrte mich, dass ich Grenzen anzeigen darf, aber das Nähe ein feiner Faden sein kann, der wachsen darf und sich zu einem festen Band entwickeln kann.
4. Körpergefühl & Sensitivität
Durch das Reiten, die Bodenarbeit und die Spaziergänge am oder auf dem Pferd verbessert sich meinKörpergefühl zunehmend. Den ersten schlimmen Muskelkater werde ich wohl nie vergessen. Gleichzeitig sehe ich es aber auch als ein Zeichen, dass ich lebe. Ich habe auf allen Ebenen viele tief gehende Erfahrungen gemacht und musste schon so einige Hürden nehmen. Ein besseres Körpergefühl, mehr Gleichgewichtssinn und auch eine intensive Wahrnehmung, was sich gerade beim Pferd verändert! Ich hatte im Sommer eine sehr schwere Durststrecke auf anderer Art und traute mich zum ersten Mal mich auf dem Pferd sitzend von der Reittherapeutin durchs Wasser führen zu lassen. Eine große Herausforderung für mich, da ich immer noch etwas Angst vor Wasser habe ( ich bin in meinen Leben fast drei Mal ertrunken). Doch als wir im Wasser waren und ich spürte, dass die Stute auf mich mit acht gab, ich sah, wie sie im Wasser plantschte und ihre Freude spürte, da fiel alle Last von mir ab. Die Stute plantschte sie mir quasi ab und ich habe so gelacht – vor Glück, vor Freude, vor Dankbarkeit!
5. Die Sprache der Pferde
Etwas, was mich bis heute immer wieder beeindruckt, ist die Pferdesprache und wie sie kleinste Veränderungen, die wir gar nicht wahrnehmen, erkennen. Wie sie uns spiegeln, wie sie in der Herde miteinander umgehen, für sich sorgen, Grenzen anzeigen, aber auch füreinander einstehen… Ich durfte in diesem Jahr sehr viel darüber lernen.
6. Bedingungslose Liebe
Es ist ein Wallach unter den Pferden, der es mir besonders angetan hat und mit dem ich bereits einige Höhen und Tiefen erleben durfte. Wir durften quasi voneinander lernen und er berührte mein Herz auf eine Weise, wie es bisher kaum einer geschafft hat…
Könnte immer so weiter schreiben… 🙂 Ich bin auch sehr dankbar für all die schönen gespräche mit den Menschen am und um Stall und für all die „Pferdeverrückten“ ;), die ich dadurch kennen lernen durfte.
Durch die Pferde ( und auch meine Katzen) fühle ich mich lebendiger, freier. Jedem Einzelnen mit seinen/ ihren einzigartigen Charakter verdanke ich wertvolle Lebenserfahrungen, für die ich jeden Tag dankbar bin. <3
Dieser Sommer war ein einziges auf und ab.
Ich bin glücklich mit meiner Lotti, wir sind gut zusammen gewachsen.
Leider bemerkte ich Veränderungen im Spätsommer – Lotti lief klemmig, wollte sich nicht links stellen, wollte nicht von der Wiese runter. Also habe ich einen Termin bei der Chiropraktikerin gemacht, Lotti wurde an vielen Stellen, besonders Widerrist und Sattellage behandelt. Ich dachte, dann wäre es gut, zu Ostern war schon mal so eine Situation, da war sie jedoch nach der Behandlung wieder Top.
Leider wurde es nicht besser, neuer Termin gemacht. Meine liebe Chiropraktikerin hatte einen Verdacht, habe Röntgenbilder machen lassen, da gab es dann den Befund: Kissing Spines im Endstadium.
Laut Tierarzt muss ich sie gezielt arbeiten, sie bekam Schmerzmittel und nach zwei Wochen war es wieder gut. Ich hätte heulen können vor Glück.
Sie war wieder die alte. Ich hatte soviel Angst, dass sie weiterhin Schmerzen hat… Es hat mir wirklich weh getan, dass sie nicht mal von der Wiese kommen wollte.
Mein liebes braves Mädchen…
Wundervoller Text, es ist echt schön wenn man daran erinnert wird, wieviel gutes doch auch in den kleinsten Momenten steckt!
Ich habe vor allem auch sehr viel Dankbarkeit vorzuweisen in diesem Jahr. Dankbar, dass ich meine Maus doch noch bei mir habe und sie ihre Krankheit voll und ganz kurieren konnte und jetzt wieder voller Lebensfreude steckt. Ich bin dankbar, zu wissen dass ich furchtbar tolle Menschen in meinem Leben habe, die mit mir alle Phasen irgendwie durchstehen. Dankbar, die richtige Entscheidung getroffen zu haben, indem ich nach Jahren den Stall wechselte und sie nun endlich im Offenstall leben kann.
Ich denke, dass ich dieses Jahr vor allem gelernt hab, dass ich auf mein Bauchgefühl hören kann und mehr an mich selber glauben muss. Ich freue mich über jedes brummeln und jedes wiehern das ich von meiner Schnute entgegen geworfen kriege und das ist ein wunderbares Gefühl!!
Liebe Jeanette,
Auch ich lasse mich ausnahmsweise mal auf ein Gewinnspiel ein, denn Schuhe kann man ja schließlich nie genug haben!
Meine Kitana (5) war dieses Jahr zum ersten mal auf einem Fahrtraining, nähmlich in der Soers und das hat sie Mega cool gemeistert, mit Avalon (14) an ihrer Seite!
Dann beim zweiten Fahrtraining in Wegberg ist sie zum ersten Mal Einspännig gelaufen. Zuerst mit meinem Trainer und dann auch mit mir. Da war ich sehr stolz!
Und dann war da noch die eine Situation als wir Einspännig spazieren Fuhren und auf der Autobahnbrücke hatten wir einen Riesen Traktor mit Anhänger vor uns und gleichzeitig überholte uns noch der Mähdrescher von hinten. Ich hatte das Herz in der Hose , aber Kitana blieb ruhig im Schritt und schnaubte ab.
Und jetzt freue ich mich auf einen schönen Kurs. Für uns ist die Saison also noch nicht beendet!
Liebe Grüße Rachel
Meine „Saison“ hat gerade erst wieder begonnen. Nachdem ich im Alter von 18 Jahren nach sechs Jahren intensiver Pferdezeit plötzlich gar keinen Pferdekontakt mehr hatte, habe ich in diesem Spätsommer meinen Mut zusammengenommen und bin auf gut Glück zu dem kleinen Privatstall gefahren, bei dem ich früher ein Pflegepony hatte.
In den vergangenen 10 Jahren, in denen ich ohne jeglichen Pferdekontakt war, ist dort auch einiges passiert. Eines der Pferde hatte vor einigen Jahren einen Autounfall und ist seitdem nur noch im Schritt reitbar. Viele der Mädels, die sich in den Jahren um ihn kümmern wollten, blieben wohl nur kurz, weil ein krankes, nur im Schritt reitbares Pferd für sie „langweilig“ war.
Für mich hingegen hat sich in den letzten drei Monaten, in denen ich nahezu täglich Zeit mit ihm verbracht habe, ein neuer Horizont eröffnet. Mir ist inzwischen unbegreiflich, wie ich zehn Jahre lang keinen Kontakt zu Pferden haben konnte. Eine so lange Zeit hat mich sehr wissensdurstig gemacht, wodurch ich u.a. auch deinen Blog entdeckt habe. 🙂 Ich bin so froh, dass ich diese Erfahrung in diesem Jahr noch mitnehmen konnte, denn all die Jahre fehlte mir immer etwas, wofür ich mich begeistern konnte, ohne zu wissen, was es sein könnte. Dabei kannte ich die Antwort eigentlich früher schon einmal und hatte sie mit der Zeit schlicht „verlernt“.
Ich bin sehr dankbar dieses Pferd nun erneut kennenzulernen, denn durch ihn finde ich auch wieder zu mir selbst! Er tut mir unwahrscheinlich gut. (:
Tina, Danielle, Jenny, Rami, Svenja, Inga, Nicole, Lena, Rachel, Alexa: Wow, ich bin beeindruckt von Euren Einblicken, danke dafür! Das nur auf die Schnelle – ich melde mich bald ausführlicher. Wir haben dieses Wochenende ja Saskia Gunzer für den Langzügelkurs hier (steht unter Kurse), und daher komme ich gerade erst (es ist Mitternacht durch) vom Flughafen, wo wir Saskia abgeholt haben, davor war Aufbauen dran (danke Corinna, falls Du das hier liest, dass Du mitgefahren bist!). Ich freue mich total über Eure Zeilen! Jeannette
Ich habe mich auf die Suche nach einer Antwort auf die Frage gemacht, ob es wirklich möglich ist, Pferde auf höchstem Niveau freundlich zu trainieren, ohne eine Entscheidung zwischen Freundschaft zum Pferde und reinem Gewissen oder dem sportlichen Erfolg treffen zu müssen.
Diese Saison hat mir in Verbindung mit mehreren tollen Lehrmeistern bewiesen, dass es funktioniert und mich damit sehr froh gemacht und meine Motivation weiter im Turniersport unterwegs zu sein absolut gesteigert.
Froh und dankbar über die herrlichen Pferde und Ponys, die mir zur Verfügung stehen und die tollen Pferdemenschen an meiner Seite freue ich mich auf 2017!
Hallo Jeanette,
dein Text hat mich sehr nachdenklich gestimmt.
Mir fiel mal wieder auf, dass es mir schwer fällt, zu benennen, was gut ist oder gut läuft. Immer wieder bin ich in dem „das läuft nicht, hier musst du dran arbeiten“ Modus. Bei mir im Job nennt man das defizitorientiert und ich hasse das. Mache es aber trotzdem….
Also schauen wir doch mal, was gut läuft… ;-))
Mein Ponymann und ich haben im letzten Jahr ´ne ganze Menge erreicht:
– Wir zwei können jetzt richtig cool alleine verladen
– wir haben beim CHIO die Nationenfahnen tragen dürfen (bis auf ein kleines außerplanmäßiges Galöppchen war das auch perfekt- wobei das Galöppchen richtig Spaß gemacht hat ;-))
– wir waren viel zusammen unterwegs (und ich hatte immer ein Pony, auf das ich mich 100% verlassen konnte)
– wir reiten seit ein paar Monaten gebisslos und der Bursche läuft richtig gut damit
– das V/A bekommen wir langsam hin
– wir hatten sogar ein schon paar Meter richtig butterweichen Tölt
– er trägt meine Familie super sicher durch den Wald (das ist aber nicht mein Verdienst) :-))
– wir waren am Meer und er hat sich beim letzten Mal getraut, mit mir im Sattel ein Stück ins Wasser zu gehen- und da sitzt doch auf jedem Schaumkrönchen ein Monster, das Ponymänner am Stück verschlingt ;-))
– er hat ganz zaghaft begonnen, mit mir zu kommunizieren und auch Übungen anzubieten
Ein paar neue Schuhe wären natürlich cool… Aber das größere Geschenk ist, mir nochmal ins Gedächtnis zu rufen, was wir alles erreicht haben.
Ich bin gespannt darauf, was wir noch zusammen erleben. Und bestimmt wird aus ihm noch eine Plaudertasche, die mir ein Ohr abquatscht. :-))
Wow, was für ein toller Blog, habe dich gerade erst entdeckt. Meine Saison? Wie so oft ganz anders verlaufen als geplant: der Plan: Kandaren L reiten, im Training Richtung Klasse M. Was daraus geworden ist: keine einzige Kandaren L geritten – dafür knapp 2 Monate stramm stehen für die Stuti – eine Verletzung am Fesselgelenk hat sie komplett lahm gelegt und durch die schwierige Stelle durfte keine Bewegung sein. Aus angekündigten 3 Wochen Pause, wurden am Ende 3 Monate, denn auch das antrainieren war ein auf und ab – verloren gegangene Muskulatur wieder aufbauen und verstehen, dass das Bein gar nicht mehr weh tut. Nun sind wir wieder voll im Training und Stuti läuft besser als je zuvor. Die „neue“ Muskulatur konnten wir mit einem tollen neuen Trainer gezielt aufbauen und sind nun weiter als vor dem Unfall – wer weiß, vielleicht sollte es so sein. Dann verschiebe ich mein altes Saisonziel auf 2017. Auch nicht schlimm .
wie du weisst, lese ich deine Texte immer mit besonderer Begeisterung, alleine schon, weil wir uns so lange kennen.
Nach den letzten aufregenden Jahren, ist es bei mir endlich etwas ruhiger geworden und das genieße ich. Mir tut immer noch der plötzliche Tod „unserer“ so überragenden Matti weh und ich bin erfreue mich dadurch besonders über ihre so gelungene Tochter – wie hätte sie auch anders sein sollen, bei dieser Mutter. Mehr in diesem Jahr erreicht mit der Verleihung der Staatsprämie und der tollen Rittigkeit die sie beim Anreiten zeigte, was man sich zu hoffen gewagt hatte.
Auch die so lange verletzte Stute ist nun wieder fit und passend antrainiert. Meine Lauries zeigt mittlerweile auch Potential, das man erst gar nicht so erwartete. Ich brauche gar nicht mehr im Jahr 2017, so reicht es vollkommen.
🙂
Mein Jahr war geprägt durch die Rückkehr meines über Jahre lahmen Wallachs. Er ist nun schmerzfrei und ich muss ihn wieder von null aufbauen. Eine Herausforderung, die aber täglich Freude macht und mich gleichzeitig weiterbildet. Dazu wird Lian, das nunmal 13 Jährige Pony tatsächlich langsam erwachsen, was mich immer wieder zum staunen bringt .
Hallo,
ein sehr schöner Beitrag. Wie immer lese ich deine Beiträge mit Freuden. Am liebsten Morgens gemütlich am Frühstückstisch.
Wir haben eigentlich keine „Saison“, da wir mit dem Turnierreiten schon lange aufgehört haben. Nun ist bei uns immer Saison. Nachdem die Frühjahrssaison sehr schleppend ran ging (falscher Stall, zu große Herde, kein gutes Weidemanagement) kamen wir mit einer unzufriedenen „Pummelfee“ in den Sommer im neuen Stall an. Von dort an änderte sich Herr Pferd von heute auf morgen. Man sah wie er in der neuen Reitanlage mit nur Pferden förmlich aufblühte. Die Sommersaison brachte uns das Anreiten mit, bei dem ich viel dazu lernte. Auch die Doppellonge stand nun auf meinem Trainingsplan.
Dafür ließ ich mir zur „Herbstsaison“ von Hillbury einen Satz feiner Wunschlongen maßschneidern, so dass ich mich nun noch besser mit der Doppellonge in nur wenigen Tagen verbessern konnte.
Es ist erstaunlich, wie das eigene Lernen auch von einem guten Werkzeug bzw. in diesem Fall Kommunikationsmittel abhängt.
Die Herbstsaison brachte uns ein wunderbares Fotoshooting mit Greifvögeln mit sich und den Ausbau unseres Hofes. Hier zeigte sich, wie ein gut vorbereitetes Pferd auch gut anreiten lässt, wenn Baumaschinen nebenbei die Elemente für den neuen Stalltrakt vom Lagerplatz zum Stall fahren.
Nun beginnt allmählich die Wintersaison. Die Abschlussarbeiten am neuen Stalltrakt stehen zwar noch an, aber für die Winterarbeit steht ein super, neuer Round Pen zur Verfügung. Das heißt neue Möglichkeiten und wieder Chancen neues dazuzulernen und zu erleben.
Servus Jeannette,
danke für Deinen tollen Text. Zusammen mit den Bildern erzeugt er eine besinnlich-positive Stimmung, genau richtig für einen Rückblick auf die Saison 2016. Pepe und mir ist völlig überraschend etwas Großes gelungen: Die Angst ist weg.
Noch im Winter saß ich hochnervös und voller Adrenalin auf dem Pferd und habe mich – in der Reithalle wohlgemerkt – nicht getraut, zu galoppieren. An fiesen Tagen nicht mal zu traben.
Und jetzt galoppieren wir im leichten Sitz außenherum, springe einen Cavaletti Parcours und bin völlig hin und weg. Von meinem Pferd. Von mir. Und diesem Spaß, den wir dabei haben! Ich bin dankbar für meine so geduldige Reitlehrerin, für mein unerschütterliches Pferd und dafür, dass der lange Atem (den brauchte ich, bei so vielen Angst-Schrittausritten; Angst-Reitstunden; Angst-Gymnastikspringstunden) sich gelohnt hat. Das es jetzt wirklich leichter wird.
Ich bin sogar vom Pferd gefallen. Im Galopp. Beim Springen. Das war so befreiend!
Liebe Grüße
von Jule
Mein „Jahr“ mit meinem Pferd hat eigentlich vor ca zwei Monaten erst angefangen, da ich Ihn erst Ende September gekauft habe. Trotzdem zeigt er mir jetzt schon wie wichtig vertrauen und eine gesunde Portion Selbstsicherheit für die Arbeit mit Pferden ist. Er spürt sofort, wenn ich mir bei einer Sache nicht ganz sicher bin. Ich habe ihn jetzt schon total ins Herz geschlossen und freue mich auf das nächste Jahr!
Ein Text der dazu anregt über das Jahr und das gelernte nachzudenken und auch über das was man das Jahr über erlebt hat. Ich habe wenig neues gelernt, aber durch das Alter der Pferde und Verletzungspech gepaart mit Altersgebrechen, habe ich gelernt viel Geduld zu haben und das Beste aus allem zu machen
Ich finde deinen Beitrag dieses mal wirklich toll und wissenswert!
Liebe Jeanette,
danke für Deinen wunderbaren Text, der mich zum Nachdenken bewegt hat und zum Schluss doch überwältigt hat, was unsere Ponies dieses Jahr bewegt haben und wie viele mehr wunderbare Erlebnisse, Erinnerungen dabei rauskamen. Anfang des Jahres lief alles erst so prima, Lara unsere RB hatte wieder einen guten Draht zum Cleo gefunden und sie gingen endlich wieder ihrer gemeinsamen Leidenschaft dem Springen nach. Doch an einem Sonntag, kamen sie total niedergeschlagen vom Training zurück, das Pony war über keinen Sprung mehr gegangen. Was auch immer passiert war, es spiegelte sich auch in der Dressur und bei mir wieder, das Pony ging keinen Schritt mehr freiwillig. Es folgten Tierarzt, Physio, Sattlertermine, wir longierten und trauten uns irgendwann wieder drauf. Es war ein steiniger Weg mit striktem Trainingsaufbau den wir verfolgten, wir auch überlegten das Pony in Rente zu schicken. Anfangs wollte ich es nicht wahrhaben, dass es wirklich sein musste, dass ich diesen Neuanfang erst einmal alleine gehen musste, aber alle Alternativen die wir eingingen brachten uns nicht weiter. Es fiel mir so schwer Lara sagen zu müssen, dass ich diesen reiterlichen Weg mit Cleo erst einmal alleine gehen muss. –Wir waren schließlich seit 2010, wenn auch mit Unterbrechung ein super Team und es war ja auch irgendwie mit ihr Pony. Wir lagen uns weinend in den Armen, sie hatte aber Verständnis, blieb dabei, unterstütze mich und hat mittlerweile mit Cleo ihre Freude und ihren Weg in die Freiarbeit gefunden. Mittlerweile reiten wir das Pony sogar wieder, aber halten wir uns mal nicht an den Plan, wie die letzten drei Wochen, geht es direkt bergab. Aber wir sind dankbar auch für den neuen Weg, den wir gemeinsam gegangen sind, der uns alle auch mehr zusammengebracht hat. Vor allem ist das Vertrauen vom Pony zu uns viel intensiver geworden, wir hören mehr aufeinander. So sprang sie Lara anfang des Jahres in fremder Umgebung noch weg, sagr auf den Fuß, war ganz woanders und mittlerweile hängt in fremder Umgebung der Strick durch, sie nimmt alles wahr,aber bleibt bei uns, vertraut.
Aber auch unsere Shetties haben uns so viel vertraut, dass wir all die wunderbaren Sachen, wie ein Auftritt auf der Equiva-Gala in Wickrath, Planschen im Rhein mit gemeinsamen Liegen im Sand oder Besuche auf Equitana open air und als Highlight das gemeinsame Gehen durch das Feuer ermöglicht haben. Ich danke den Shetties vor allem dafür, dass sie dieses Vertrauen an die Kinder weitergeben und sich auch mit ihnen auf dem Rücken verbeugen und hinlegen und ihnen damit zeigen, dass es noch viel schönere pferdige Erlebnisse gibt als nur das Reiten!
Danke Dir auch jeanette sich nochmal bewusst herbeizuführen bei all den Stolpersteinen und Rückschlägen, die wir immer wieder verarbeiten, wie viel wir doch gerade alle gewinnen!
Wirklich schöner Text, der zu Nachdenken anregt 🙂
Ein großes „pferdiges“ Aha-Erlebnis hatte ich in diesem Jahr auf dem Ingrid-Klimke-Symposium. Es gab für mich als Zuschauerin ganz viel Input und am Ende die Erkenntnis: auch „klassisches“ Reiten kann so schön aussehen und so viel Spaß vermitteln – das will ich auch! Okay, ich bin keine Ingrid und mein Reitbeteiligungspferdchen kein Franziskus. Aber wie heißt es so schön: der Weg ist das Ziel! Und in diesem Sinne werde ich auch weiterhin rechts und links schauen – aber solange Pferdchen und ich beide unseren Spaß haben, ist alles möglich!
toller artikel
Jedes Mal, wenn ich eine Reitstunde ausmache, ist die Vorfreude schon einige Tage vorher merklich spürbar. Es befreit meinen Geist und ich kann eine Stunde so richtig abschalten. Tiere sind generell eine Leidenschaft von mir. Bewundernswert ist für mich ihre Ruhe und Zufriedenheit. Solange sie genug zu fressen haben, sind sie schon sehr glücklich. Von Pferden habe ich gelernt, dass aufregen, ungeduld und Hysterie alles nur schlimmer macht und nicht zur Besserung der Situation beiträgt. Diese Erfahrungen habe ich dann bei Menschen angewandt und es ist einiges leichter geworden, da Stress gar nicht wirklich entstehen kann. Diese Erkenntniss möchte ich nicht missen wissen und deswegen danke an die Tiere.
And the winner is: Jana! Per Los entschieden. Herzlichen Glückwunsch, bitte schicke mir Deine Adresse, Deine Schuhgröße und sage, welches Modell in welcher Farbe Du gern hättest!
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An alle anderen: Nicht traurig sein. Es folgen ganz bald noch weitere tolle Sachen (Ich verrate es schon mal: Handschuhe + Dressurreitsimulatorgutscheine!)
Habe mich wahnsinnig über Eure Zeilen gefreut. Über eure Pferdeerlebnisse, über Eure traurigen Momente und die schönen. Darüber, dass das Wohl des Pferdes und die Freundschaft eine große Rolle spielen. Darüber, dass sich hier Freizeit – UND Turnierlager tummeln.
Jenny: Dein erstens und drittens könnte von mir stammen! Zweitens nicht, weil ich mir doch nie im Leben gewünscht hätte, dass das Kind NICHT reitet! Ich musste definitiv ziemlich lachen! Lena und Svenja: ja, die Sache mit dem Bauchgefühl und dem Vertrauen in die eigene Kompetenz… kenn ich! Rachel: da wäre ich auch stolz auf mein Pferdchen! Alexa: wie schön ist das denn! Christina: sehr sehr wichtige Frage und tolle Antwort und Lösung! Großes Like von hier. Sandra: da ist doch ordentlich was zusammengekommen! Ina: Muskelaufbau ist DAS Wort für mich seit Jahren… immer wieder Pausen und wieder loslegen – ich kenne es! Stefanie: ich mag, was Du über Deine Pferde schreibst, weil: man spürt die Liebe dahinter! Ann: das ist der Lohn nach so viel Wartezeit! Wie schön! Frauke: Hillbury kannte ich noch gar nicht, guter Tipp! Jule: Hammer! Die Angst los zu werden ist echt ein riesengroßer Schritt! Vor allem das „Ich bin heruntergefallen – das war befreiend!“ – Du kannst echt stolz auf Dich sein. Milli: Glückwunsch und viel Freude in 2017! Julia: dieses Mal?! Wie meinste denn das? Silke: oh ja, das stelle ich mir auch schwierig vor, einer RB, die man so lange hat, sagen zu müssen, dass es so nicht weitergeht. Wie schön, dass Ihr die Kurve wieder bekommen habt! Viktoria: Danke für Deinen Kommentar! Ich konnte ihn leider nicht mehr in den Lostopf werfen, weil er nach Gewinnspielende, also nach 10 Uhr am 21.11., da war.
@ Jeannette
…das lustige daran ist, ich bin genau durch deinen Artikel „Warum das Kind kein eigenes Pony bekommt“ das erste Mal auf deinem Blog gelandet
Ich habe es gelesen und mir gedacht, könnte von mir sein, wenn ich denn wollen würde, dass mein Kind mein Hobby teilt. – Wie oben schon geschrieben, habe ich mich inzwischen mit diesem Gedanken angefreundet, ja man kann sagen, ich habe ihn sogar sehr lieb gewonnen.
…und bin jetzt genau an dem Punkt: ein Pony für den kleinen wäre schon toll – aber nein, auf gar keinen Fall!!!
Und als das Thema drittes Pferd (Punkt 1. oben) aufkam, hat mein Mann mir sogar noch gesagt: Muss das sein? Noch ein Pferd? Dann lieber ein Pony für Tim
– Ich habe es ganz entschieden abgelehnt, mit einem klaren NEIN und musste sofort wieder an deinen Text denken.
Jana: wie witzig! Ich freue mich sehr darüber. Hast Du den in der pferdiathek oder hier gelesen? Ich bin jetzt so langsam aus meinem eigenen Ponyverbot heraus gewachsen…aber ich halte mich an mein Abkommen (wir hatten da ja so einen Vertrag, das Kind und ich), und warte, bis auch der letzte Punkt darauf funktioniert. Obwohl ich innerlich mit den Hufen scharre ;o). Kommt Zeit, kommt Pony…
noch was vergessen: Den Lostopf mit Gewinnerlos könnt ihr auf Instagram sehen, in den Storys, heute und für noch 23 Stunden ungefähr. Auf Instagram heiße ich alifewithhorses_de.
Sehr schön geschrieben!!!
Unsere Saison war sehr zufriedenstellend! Unser Pony ist angeritten, entwickelte sich dabei noch besser, als gedacht und ist bereit, nächste Saison richtig durchzustarten!
Jetzt freuen wir uns aber erstmal auf ein schönes Weihnachtsfest mit unserer Maus:-)
LG, Stephie
Stephie, Du bist also schon voll im Weihnachtsmodus, mmh? ;o)) Viele Grüße von Jeannette