Über braunen Mist, der nicht vom Pferd kommt

Gegen Pegida beginnt an der Stalltüre: Was tun, wenn befreundete Reiter fremdenfeindliche Sachen teilen? Weshalb es wichtig ist, zu nerven.


So sehr hat meine Bekannte von dieser Ausbilderin geschwärmt, bei der sie so viel gelernt hat. Da musste ich mir sofort deren facebook Seite ansehen.

 

Huch.

 

Ich finde einen Haufen populistischer Posts. Fremdenhass, Ausländerparolen, dummes Geschwätz. Nicht immer von ihr selbst, meist von Freunden, in deren Posts sie markiert ist und die daher auf ihrer Seite stehen. Und viele bestätigende Kommentare von anderen ihrer Freunde darunter.

 

Gelöscht hat sie das nicht.

Scheint ihr also zu gefallen.

 

Zum Beispiel ein Foto, auf dem ein Kind mit blonden Locken von einer Gruppe dunkelhäutiger Menschen angestarrt wird. Darunter steht „Europa 2050“. Dieses Bild wird gern auf facebook verwendet, um die Angst vor Überfremdung zu schüren. Die Ex-CSUlerin Erika Steinbach teilte es mal, und es geistert immer noch durchs Netz.

 

Tatsache ist: Das Bild zeigt einen australischen Jungen, der mit seinen Eltern ein Kinderheim in Indien besuchte (HIER). Also ein Foto eines Familienurlaubs, das instrumentalisiert wird. Super Sache.

 

Uns einen Pferde. Und sonst nichts.

 

Nur, weil wir beide uns für Pferdeausbildung interessieren, und vielleicht sogar davon eine ähnliche Vorstellung haben, heißt das rein gar nichts für die restlichen Themen des Lebens.

 

Es ist mir völlig wurscht, ob jemand für Veganismus auf seiner Seite wirbt, polygam lebt, die CSU oder die Linken unterstützt, Hunde aus Spanien rettet, auf Bergen rumkraxelt, Witze über Schwänze teilt oder Kochrezepte. Kann jeder machen, wie er will. Bei mir hört allerdings das Nichteinmischen auf, sobald es menschenfeindlich wird, populistisch und rechts. Gern mit Lügen und Halbwahrheiten gespickt, die als fürsorglich getarnt daherkommen. (So etwas wie: Ich mache das für die Zukunft meiner Kinder, ich sorge mich um mein Land, jeder der hier lebt sollte unsere Sprache lernen, eben dieser ganze besorgte-Wutbürger-Mumpitz).

 

Und das passiert. Viel zu oft.

 

Pferdeleute mit rechter Wut

 

Angestachelt von dieser ekligen Seite habe ich noch mal besonders genau hingesehen. Ich habe ein bisschen recherchiert, mit ein paar Leuten gesprochen, und innerhalb dieser kurzen Zeit gleich noch drei andere bekannte Pferdeleute gefunden, die rechtes Gedankengut oder Verschwörungstheorien oder fanatische christliche Glaubensüberzeugungen kund tun auf ihren facebook-Seiten.

 

Das ist vor Deiner Haustüre

 

Das passiert auch im engeren Bekanntenkreis. Da ist es mir als erstes aufgefallen, ist schon etwas her. Es waren Leute, deren Pferde ich ritt. Menschen, die ich beruflich sehr schätze. Freunde, mit denen ich Geburtstage feiere. Es waren auch welche dabei, mit denen ich verwandt bin. Die ich seit meiner Geburt kenne.

 

 

Diese Leute sind nicht dumm, diese Leute habe ich im echten Leben als sehr fürsorglich und verlässlich kennen gelernt, diese Leute bemühen sich in ihren Alltagsleben wahnsinnig, wenn es um ihre Nächsten geht, ob Mensch oder Tier. Diese Leute haben ein hohes Fachwissen in ihrem Gebiet.

 

UND DENNOCH TEILEN SIE SO EINE SCHEISSE.

 

Ich frage mich dann nach dem Warum, und weil ich all diese Menschen da oben direkt darauf angesprochen habe, sind das die Antworten, die ich gefunden habe:

 

  1. Weil sie  Quellen nicht als seriös und nicht-seriös unterscheiden können
  2. Weil sie nicht dechiffrieren, wer da um des Volkes Gunst buhlt
  3. Weil sie ein Ventil für eigene Unzufriedenheit suchen und sich selbst gern in die Opferrolle stecken
  4. Weil sie tatsächlich scharf am rechten Rand stehen, politisch.

 

 

Gegen Pegida beginnt an der eigenen Stalltüre

 

Fakt ist: Ich kann mich nicht über Pedigisten in Dresden oder sonstwo aufregen, wenn ich nicht selbst in meinem Umfeld, bereit bin, Stellung zu beziehen. Und ja, dazu gehören auch facebook-Freunde.

 

Wenn auf solche Beiträge nur Schweigen und Ignorieren folgt, was passiert dann wohl? Die Menschen, die das posten, erhalten entweder kein Feedback (bester Fall), oder positives (häufigerer Fall, denn irgendjemand, der das liked, findet sich immer). Ihre eigene Wahrnehmung ist also: Beifall. Egal, wieviele andere heimlich mit dem Kopf geschüttelt haben.

 

Gleichzeitig steigt bei denen, die wegsehen, die allgemeine Akzeptanz von solchen Beiträgen. Ganz nach dem Motto: Passiert halt schon mal, so what. Kennt man eben. Na hurra.

 

Entfreunden ist für mich auch im ersten Schritt nicht die liebste Wahl, denn 1. Merkt derjenige ja gar nicht, warum das passierte und oft gar nicht mal, dass es passiert, und 2. Mag ich den Menschen dahinter im echten Leben oft (verrückt, ja, aber es gibt nette, sympathische Menschen, von denen man das NIEEEE denken würde, und die doch so ein Zeug verbreiten).

 

Bleibt: Konfrontation.

 

Ich habe mich dazu entschieden, jedes Mal, wenn ich so etwas in meinem persönlichen Internetumfeld sehe, denjenigen anzusprechen. Meist nicht öffentlich, ich schreibe vorwiegend eine persönliche Nachricht. Schließlich geht es mir nicht darum, jemanden, den ich eigentlich mag, öffentlich bloß zu stellen.

 

In fast allen Fällen aus meinem persönlichen Bekanntenumfeld hat derjenige den Post danach gelöscht. Letztens hat mir jemand, dem ich auch mal so eine Nachricht geschickt habe, und den ich im echten Leben und im Beruf sehr schätze und mag, sogar vorbeugend eine Nachricht geschickt: „Frau Aretz, bitte nicht aufregen wegen diesem Post gestern, …“ . Er war dann wohl wieder gelöscht. Scheint also nachhaltig zu sein, mein Protest. In dem Fall wurde einfach nicht hingeschaut, welche Quelle dahinter steckte (Guckt mal nach, welche Seiten Tierschutzzeug posten, das ist ein beliebtes Thema für manche rechte Seiten, die so auf Stimmenfang gehen).

 

 

Ich nerve. Mit Absicht.

 

Es freut sich natürlich niemand, wenn ich eine kritische Mail zu seinen facebook-Posts schreibe. Im Gegenteil, das nervt natürlich. Genau das möchte ich. Ich möchte nicht, dass man solche Sachen widerspruchslos in Deutschland, in meinem kleinen Stück von Deutschland, das ich mitbekomme, verbreiten kann.

 

 

Wer so einen Mist von sich gibt, soll auf ein Echo stoßen.

 

Genau das mache ich auch mit allen Pferdefreunden – und –bekannten. Auch, wenn wir uns über ein ganz anderes Thema kennen. Und ja, ich nehme in Kauf auf die Nerven zu gehen und nicht gemocht zu werden. Das ist es mir wert.

 

Letztens kam ein Post über meine timeline geflogen, in dem stand: ‚Alle kriminellen Ausländer raus, wer das auch so sieht, bitte liken’. Ich kannte den Menschen nicht, der das gepostet hat, vermutlich hat ein facebook-Freund von mir darauf reagiert, und daher kam dieses fiese Ding auf meinen Rechner.

 

Diesmal habe ich meine Meinung öffentlich unter diesen Post geschrieben. Dass ich das furchtbar dumm und sehr gefährlich, weil meinungsbildend und hetzend, finde. Dass ich diesen Menschen jetzt sperre für meine Timeline, weil ich so etwas nicht lesen möchte.

 

Daraufhin haben viele meiner anderen Facebookfreunde per Häkchen oder eigenen Kommentar Rückendeckung gegeben. Plötzlich hatte diese Dame einen kleinen, wohl formulierten Shitstorm auf ihrer Seite. Man ist nicht alleine, auch, wenn man Personen auf unangenehme Sachen hinweist. Es kann allerdings sein, dass sich das eigene Freundesprofil schärft. Auch nicht falsch.

Wort zum Dienstag: Guckt nicht weg. Lasst sie nicht nur auf Zustimmung oder Schweigen stoßen.

 

P.S.: Vor mehr als einem Monat habe ich der Ausbilderin, deren Timeline voller Anti-Flüchtlingssprüche steckte, eine PN gesendet. Diese hier:

 

Sehr geehrte Frau XY, ich arbeite als Journalistin im Pferdebereich und war heute auf Ihrer Seite, da ich Positives über Ihre Ausbildung gehört habe. Ich bin jedoch zutiefst schockiert, was für politische Statements ich bzgl. der Flüchtlinge hier finde. Meist sind Sie als Person in Statements von XY genannt, und diesen Statements geben Sie auf ihrer Seite ein Forum. Ist das Ihre politische Gesinnung? Dass diese Posts nicht gelöscht sind, lässt sich dies auf jeden Fall vermuten. Ich bin gespannt auf Ihre Antwort, beste Grüße, Jeannette Aretz

 

Ich habe vier Wochen gewartet,  sie hat nicht geantwortet. Dafür wurden auf ihrer Seite, mit ihrem Namen als Markierung, weitere Posts geteilt, Hetzposts gegen Flüchtlinge, oder auch ein Bild einer Hinrichtung mit der Aufforderung, dies wäre auch der Bundeskanzlerin zu wünschen. Einige meiner facebook-Freunde sind mit dieser Frau per facebook verbunden. Ich habe jeden einzelnen gefragt, warum er mit jemandem befreundet ist, der solche Statements öffentlich auf seiner Seite zeigt. Das ist nicht ein Ausrutscher, das steht da gehäuft seit Monaten.

Noch mal auf der Zunge zergehen lassen: das ist eine Ausbilderin, die sich der klassischen Reitkunst auf die Fahnen schreibt und regional wie überregional nicht ganz unbekannt ist.

Nun, und dann habe ich sie angerufen. Sie war sehr freundlich und herzlich. Wurde mir auch zuvor so erzählt, das wäre eine ganz Nette. Sie sagt, sie kenne sich auf facebook nicht aus, und wäre mehrere Tage nicht online gewesen. Als ich ihr sagte, dass es nicht die letzten Tage betrifft, sondern die letzen Monate, und das mehr als 50 Posts wären und dazwischen auch vereinzelt direkte Posts von ihr und ihren Pferden, sie also doch facebook bedienen kann, sagte sie, sie wird das alles löschen. Sie kenne sich eben nicht mit solchen Verknüpfungen aus, wenn Freunde sie markieren und dadurch ihre Seite nutzen. Sie hätte nichts mit Fremdenfeindlichkeit zu tun, und politisch sei sie auch nicht rechts einzuordnen. Ich habe sie daraufhin gebeten, meine E-Mailnachfrage (die ich inzwischen auch geschickt hatte), doch zu beantworten.

Ich bin mal gespannt, ob das was kommt.

Bisher hat sie nur für Freunde ersichtlich gepostet, dass sie sich gegen alle rechtsextremen Gesinnungen ausspricht. (Beigeschmack: Wer war das noch gleich, der auch immer sagt, er wolle sich nicht in die rechtsextreme Ecke stecken lassen?) Ein paar Posts sind gelöscht, das Hinrichtungsbild, Stimmungsmache gegen Flüchtlinge und Burka-Satiren sind noch drauf. Entweder ist da jemand völlig naiv, oder tatsächlich so gefärbt.

*******UPDATE! 9.11.16, kurz vor 24 Uhr*****

Die Ausbilderin hat ihre Seite neu eingestellt. Freunde sind nicht mehr sichtbar. Alle populistischen, hetzenden Posts verschwunden. Alles gut, oder?

Jein.

Ja, weil: da sind keine öffentlichen, hetzenden Plakatwände mehr sichtbar.
Nein, weil: Intern ist nichts gelöscht. Im Freundschaftsmodus ist alles noch wie gehabt. Eine Antwort auf meine Mail habe ich weiterhin nicht bekommen.

Aber es ist nun klar, dass sie Facebook bedienen kann, oder jemanden gefunden hat, der es ihr so einrichtet, wie sie es gern hätte. Und, dass sie zu dieser Meinung wohl doch nicht so ganz öffentlich stehen möchte, wie sie das auf ihrer privat eingestellten Seite tut. Es sind übrigens auch ein paar Menschen mit dieser Frau befreundet, die meinen Blogartikel auf Facebook geliked haben (nicht nur bei mir, auch auf Seiten, die den Artikel geteilt haben, und er ist sehr, sehr häufig geteilt worden, nicht nur über den Button dafür. Was mich sehr freut, herzlichen Dank dafür! #LoveStrongerThanHate ).

Checkt die Seiten, die ihr liked und guckt Euch nicht nur das Profilbild an!

Wie ich mich in ein Pferd verliebte und deshalb fast wieder Single geworden wäre

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Die oder keine: genau das passierte mir mit Edostina von Hotline aus der Funny Belinda von Brentano II – Hill Hawk xx. Alle Fotos: alifewithhorses

 

Für dieses Pferd habe ich einen heftigen Beziehungsstreit, noch weniger Schlaf und noch mehr chronischen Zeitmangel riskiert. Und fand das goldrichtig. Ich war keine Spur vernünftig, und dennoch ist es anders, aber doch wunderbar ausgekommen. Wieso, weshalb, warum habe ich Euch hier aufgeschrieben.

Ich sah diese Anzeige von einer Stute, die einfach auf dem Reitplatz trabte, ein Fohlen bei Fuß. Und es machte klick. Einfach so. Dabei suchte ich gar kein Pferd, dieses Blättern in Anzeigen (ja, auf Papier!) war Teil meines Jobs.

Das ist ein paar Jahre her, fünf vielleicht. Damals habe ich sehr viel für den Pferdemarkt, dieses dicke gelbe Heft, geschrieben. Ich kann mich noch gut dran erinnern, dass oft ein Naserümpfen folgte, wenn ich das Magazin (das es heute nicht mehr gibt) damals so beschrieb. „Ihhh, das dicke Anzeigenblatt, dass in jedem Reitsportgeschäft auf dem Tresen liegt, wirklich???“ Völliger Blödsinn – denn in den letzten Jahren seiner Existenz haben wir da thematisch sehr gute Sachen drin gemacht (hat da anscheinend keiner mehr gemerkt, deshalb musste es sterben, schnief!). Mit einem meiner heute noch liebsten Kollegen und Chefs, der nun für andere Pferdemagazine arbeitet. Naja, egal, Nebenschauplatz.

Also: Ich schrieb damals die Titelthemen und eine Rubrik, die „Mein Pferd aus dem Pferdemarkt“ hieß. Dort stellten wir Reiter vor, die ihr Pferd im Magazin gefunden hatten. Manchmal meldeten sich Reiter, manchmal mussten wir selbst die neuen Besitzer aufstöbern. Meinte: Anzeigen wälzen und Züchter und Verkäufer anrufen.

Genau bei einem solchen Stöbern stieß ich auf etliche Anzeigen einer bekannten Züchterin. Sie hatte auf einer ganzen Seite annonciert, das waren vielleicht acht Pferde, und darunter auch das Bild dieser einen Stute. Es war dieses „die oder keine“ Gefühl. Beste Abstammung, von Hotline aus dem Edoste-Stamm, ein imposantes Stutenmodell, tolles Auge (HIER ist ein gutes Bild von ihr zu sehen). Aber ich suchte damals kein Pferd. Ich hatte damals zwei eigene und ein sehr kleines Kind. Ich war völlig ausgelastet, schlief zu wenig, arbeitete zu viel und stahl mir schon die Zeit für die beiden Pferde, die ich hatte, aus den Rippen.

Angerufen habe ich da dennoch, das ist ja das Schöne an meinem Beruf, ich kann den Leuten Löcher in den Bauch fragen. Siehe da, sie hatte kürzlich einen Wallach an eine nette Frau verkauft, die wir für die Rubrik im Pferdemarkt kontaktieren konnten. Sehr gut. Haken dran am Beruflichen. Danach plauderten wir noch lange. Über unsere Idee vom Reiten, über schöne Bilder und hässliche, darüber, was sich ändern sollte im Reitsport und warum sie ihre etablierte Zucht auflösen wollte. Es war klar: da war eine Wellenlänge. Ich fragte sie nach dem Preis für diese Stute, die mir so gut gefiel, und der Preis, den sie mir nannte, war für ein Pferd dieser Qualität sehr verlockend. Ich wünschte mir schon lange eine gute Zuchtstute, und irgendwie schien das alles zu passen. Bis auf den klitzekleinen Punkt, dass ich zwei Pferde und ein Kleinkind hatte, und sowieso schon kein bisschen Zeit übrig. Dazu einen Mann, der meine Pferde tolerierte, aber im besten Fall sauer gewesen wäre, wenn ich Pferd Nummer 3 angeschafft hätte, im schlechtesten Fall die Scheidung eingereicht hätte. Also Vernunft. Zwei Wochen lang. In denen dieses Pferd, das ich noch nie gesehen hatte, mir nicht aus dem Kopf ging. Dann nahm ich den Hörer und dachte: Wenn sie Dir so lange nicht aus dem Kopf geht, ist die Vernunft egal. Du kaufst dieses Pferd.

Doch es war zu spät. Die Stute war weg. Monate später googelte ich nach ihr und fand ihre neue Besitzerin. Absolut sympathisch schrieb sie über Edostina auf ihrer Homepage (HIER), und das ganze Hofkonzept, was sie dort auch vorstellte, gefiel mir. Viel Raum, viel Licht und Luft, Gruppenkontakt auch für Sportpferde. Auf ihrer Homepage wirkte sie interessiert daran, weiter zu lernen, reiterlich und haltungstechnisch. Finde ich ja immer sympathisch, egal, auf welchem Level sich jemand befindet. Ich schrieb ihr eine Mail aus einem Bauchgefühl heraus. Die begann ungefähr so: „Hallo, ich bin ebenso ein Fan ihrer Stute Edostina“. Ja, ziemlich bekloppt. Hat ihre Besitzerin aber nicht gestört. Ich weiß nicht mehr, wann wir zum ersten Mal telefoniert oder uns getroffen haben. Aber daraus ist eine wunderbare hippologische Freundschaft entstanden.

Wir merkten nämlich, dass es uns um genau das Gleiche ging. Das, was ich in der Pferdewelt durch meine Artikel versuche zu beleuchten, das gute Reiten, der artgerechte Umgang, die Verknüpfung von Sport und Pro-Pferd sein, die bewegungsorientierte Haltung – all das setzt Marita Schreiber in die Tat um. Sie hat einen wunderschönen Hof konzipiert, sie macht sich um jedes ihrer Jungpferde Gedanken und bestückt sie mit den besten Reitern, die sie in Deutschland finden kann.

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Und es kam anders, als ich dachte und ist trotzdem gut. Schön, dass es Marita und ihre Pferde gibt! Der vorn, von dem man nur den Widerrist sieht, ist Edostinas Sohn (höhö!)

 

Ich weiß noch, als sie mir einen Katalog zeigte, ein brauner Hengst war mit Kugelschreiber eingekringelt, Preise standen daneben, und sie sagte mir: „Ich hab den gesehen und wollte einfach, dass der es gut hat und nicht in diese Maschinerie kommt.“ Das war ihr erster Kontakt mit Königssee. Ja, dem Trakehner Hengst, der in diesem Jahr der Bundeschampion der Geländepferde wurde. Sie kaufte Königssee, für den sie heute den perfekten Ausbildungsplatz bei Ingrid Klimke gefunden hat. So ist Marita.

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Hof Nudow: ein Knotenpunkt für interessante Ausbilder. Marita Schreiber mit Alizée Froment.

 

Und sie ist eine Schnüffelnase im besten Sinne: Bei ihr fand der erste Alizée-Froment-Kurs in Deutschland statt, und sie empfahl mir auch Falk Stankus. So sprach sich das per Flüsterkette weiter bis zu pferdia tv, und meine Chefs von der pferdiathek, Inge und Tom Vogel, schauten sich an, was die beiden so taten. Und das gefiel ihnen. Dass diese beiden Ausbilder heute zur pferdiathek gehören, und wir Filme über sie gedreht haben, das hatte seinen Ursprung dort bei Marita auf dem Hof Nudow. Also eigentlich ist es Edostina zu verdanken, dass es diese Filme gibt.

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So schaut es aus bei Marita und Edostina auf dem Hof Nudow in der Nähe von Berlin.

 

Wenn ich heute zu Marita nach Berlin fahre, ab und an, dann sehe ich auch diese schöne Schwarze wieder. Unsere letzten Mails drehten sich übrigens darum, welcher Hengst wohl zu dieser Stute passen könnte.

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Edostinas Zuhause, rechte Türe, wenn ich mich richtig erinnere!

 

Ich seh’ sie dann da, mit ausgeruhtem Auge stehen, auf den Weiden oder in ihrer Stammbox direkt gegenüber vom Wohnhaus. Ihr Ausbildungsweg war nicht so einfach, es gab immer wieder Stolpersteine, doch Marita hat nicht aufgegeben und der Stute Zeit, ein Zuhause und eine Bindung gegeben. Edostina hätte es auch bei mir schön gehabt. Aber so perfekt wie bei Marita – das ist schwer zu toppen!

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Marita mit zwei Junghengsten von Sungold und Lissaro.


So etwas ist mir übrigens schon zwei, drei Mal passiert. Dass die gemeinsame Begeisterung für ein Pferd eine Freundschaft auslöste. Finde ich wunderschön. Denn das gemeinsame Freuen, das kommt an manchen Ecken dieser Leidenschaft Pferd zu kurz, finde ich.

Danke für’s Zusammenführen, Edostina!

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Mit Kastanien Pferdesachen waschen

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Fee fand den Flausch viel spannender als meine reiche Kastanien-Beute! Foto: Klara Freitag

 

Am Anfang wollte ich das einfach nur mit meinen Pferdesachen testen. Ich hatte gelesen, dass man mit Kastanien Wäsche waschen kann, und dachte: „Hey, was ist dafür als Test geeigneter als Pferdedecken, also Schmutz, Talg, Haare?“ Sagen wir so: Das Ding ist ziemlich ausgeufert. Während ich das hier schreibe, läuft die fünfte Waschmaschine mit Kastanien-Waschmittelfüllung.

 

Vorweg noch wichtig: Dieser Text hier enthält Werbung. Nein, nicht für Waschmittel. Ihr könnt eine Daunenweste von Scarabeus gewinnen, genau die, die ich auf den Fotos anhabe. Mehr dazu ganz unten.

 

Also: Das Waschen mit Kastanien soll funktionieren, weil in ihnen der Wirkstoff Saponin enthalten ist, denn der soll den Schmutz lösen.  Ähnlich funktioniert das bei den Waschnüssen aus Indien, die sind vielleicht dem ein oder anderen geläufig.  Viele Bio-Versandhäuser haben diese Nüsse im Programm. Nicht gerade regional, und ob das langfristig gute Folgen für die ärmere Bevölkerung Indiens hat, diese Nüsse zu exportieren, sei mal dahin gestellt.

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Früher Herbst, und ja, ich mag diese Jahreszeit, weil sie Lichtstimmungen wie diese hier zaubert. Foto: Klara Freitag

 

Wenn das Ganze jedoch mit Kastanien geht, dann finde ich das eine richtig gute Idee. Schließlich haben wir die ohne Ende vor der Haustüre liegen! Ich schnappte mir also meine Fee und zog los. Kastanien sammeln im schönsten Herbstwetter. Wunderbar! Pro Waschladung braucht man so acht Kastanien, ich sammelte viel mehr, das ging ganz flott.

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Meine Experten
Bis dahin war das leichtes Spiel. Dann zuhause: Sortieren. Wir hatten auch noch Hagebutten zur Deko mitgebracht. Nur fürs Haus, denn wie Ihr ja wisst, siehe HIER, Fee frisst die ja nicht, egal, wie gesund sie sein sollen. Dabei hatte ich zuckersüße Beobachter. Denn in unserem Garten leben die Kaninchen meiner Tochter. Die sind unser Rasenmäher-Roboter-Ersatz, und sie nehmen ihre Aufgabe sehr ernst (raspelkurz gerade, das Gras!). Dieses freche Ding da ist einfach mal auf den Tisch gesprungen, um zu sehen, was ich da tue. Hatte ich also echten Expertenbeirat. Auch später beim Fotografieren der Schabracken, da waren die Kaninchen nur so schnell wieder weggehopst, dass sie nicht auf dem Bild zu sehen sind.

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Fachkundige Hilfe beim Kastanienschneiden: Das ist Fleck. Der keinen einzigen Fleck im Fell hat, aber dennoch so heißt.

 

Hart ist gar nix dagegen
Acht Kastanien vierteln, klingt einfach. Mmmmh. Ich habe unser schärfstes Messer genommen, aber selbst das hatte seine Mühe mit den Kastanien. Also: nicht unterschätzen, diese Dinger! Die Schale ist echt hart. Am besten einmal reinpieksen, und dann erst durchschneiden. Je frischer sie sind, desto einfacher. Das war es aber auch schon an Mühe.

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Die Kastanienviertel geben sofort ein bisschen Schaum ab, wenn man sie im Wasser schüttelt.

 

Nach dem Vierteln der Kastanien einfach 300 ml lauwarmes Wasser darauf geben. 24 Stunden warten, und die entstandene Lauge als Waschmittel nutzen (meint: Kastanien raussieben, nicht in die Maschine schütten!).

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So sieht die Lauge nach 24 Stunden aus: Trüb und schäumend, wenn man schüttelt.

 

Ich habe zwei dreckige Schabracken als Test genommen, und siehe da: es wurde sauber! Allerdings rochen sie nach der Wäsche, vor allem im nassen Zustand,  nach Pferd.

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Richtig dreckige Schabracken: So sahen die Innenseiten vor der Wäsche aus.

 

Mit Teebaumöl
Trocken ging es, da war der Pferdegeruch verflogen. Aber ich hatte eine Idee: Für meine zweite Testladung habe ich Teebaumöl (15 Tropfen, aber das war echt zu viel!) in so eine Portion Kastanienlauge gegeben. Das funktionierte geruchstechnisch viel besser. Die Schabracken rochen nass nicht nach Pferd, sondern eben nach Teebaumöl. Aber auch das nicht wahnsinnig penetrant. Trocken war das Teebaumöl nur noch zu riechen, wenn man ganz nah an der Decke schnuppert – und wer macht das schon.

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Nach der Kastanienwäsche sind die Innenseiten sauber. Aber der Pferdegeruch bleibt!

 

Achtung, die Waschmaschine!
Google spuckte übrigens noch andere Lösungen dafür aus, Gerüche in der Wäsche auf natürliche Weise los zu werden. Zum Beispiel Essig dazugeben (davon gehen die Waschmaschinengummis kaputt, also nicht gut), eine halbierte Zitrone in einem Säckchen dazugeben (heftiger Zitronenverbrauch, wenn man so ungefähr 5x die Woche wäscht), Duftöl dazugeben, oder ein Silbertuch in die Waschmaschine legen (könnte man testen!). Ich fand Teebaumöl am besten, weil es ja auch eine desinfizierende Wirkung hat. Obwohl ich vermute, dass es in dieser schwachen Konzentration eher so ein Ding von dran glauben ist, als dass es wirklich etwas bringt. Egal – es roch besser damit!

Mit diesem Rezept funktioniert das Waschen von Pferdesachen:

  • 8 Kastanien sammeln für eine Waschladung
  • nehmt ganz frische Kastanien, ältere sind sehr schwer zu schneiden
  • vierteln
  • 300 ml lauwarmes Wasser darüber, 24 h stehen lassen
  • durch ein Sieb schütten (Kaffeefilter geht nicht!)
  • ein paar Tropfen Teebaumöl dazu geben
  • Wäsche mit diesem Sud in der Maschine waschen
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Einer meiner Experten. Die mit Kastanien gewaschen Schabracken bestanden den Kuscheltest mit sehr gut, der Geruchstest fiel befriedigend aus.

 

Das funktioniert also. Finde ich gut! Nur: Was tun, wenn die Kastaniensaison vorbei ist? Ich habe auf Vorrat gesammelt, und habe mir die größte Portion von meiner Nachbarin klein mahlen lassen (Dankeschön!). Kastanien sind echt hart, das funktioniert nicht mit so einem normalen Pürierstab. Sie hat so eine kann-alles-kochen-und-zerkleinern-Küchenmaschine im Wert eines halben Sattels, den jede Landfrau im Haus stehen hat (nur ich nicht als Anti-Koch). Alternativ für Stadtmenschen tut es auch so ein Powermixer, der eher bei Smoothie-liebenden Leuten herumsteht.

So wird’s haltbar
Danach einfach das Kastanienmehl  im Backofen bei 50 Grad ein paar Stunden trocknen. Zwei Esslöffel davon kann man benutzen wie die geviertelten Kastanien, also Sud ansetzen, und dann verwenden. Das schäumt übrigens noch stärker als bei den geviertelten Kastanien. Das Einzige, was in meiner normalen Wäsche nicht rausgegangen ist mit den Kastanien, war ein Kürbissuppenfleck auf einem Handtuch. Der muss noch mal in die 60 Grad Wäsche (ich habe mit niedrigerer Temperatur gewaschen), aber ansonsten hat es wirklich super funktioniert. Für die normale Wäsche habe ich übrigens Lavendelöl genommen, roch gut.  Alternative zum Sud: Man  füllt das Kastanienmehl in ein Säckchen und wirft es direkt in die Wäschetrommel, wie das HIER ausprobiert wurde. Werde ich demnächst auch testen.

Davon, das man mit Kastanien waschen kann, habe ich übrigens zuerst auf dem DariaDaria-Blog (HIER) gelesen, den ich grundsätzlich super empfehlenswert für alle finde, die Lifestyle und Umweltschutz kombinieren möchten.

Resumée
Also: Das war einfach, und es hat funktioniert. Kastanienmehl steht bei mir demnächst direkt neben der Waschmaschine. Aber nicht dogmatisch. Ich werde auch immer mal wieder auch normales Waschpulver zu benutzen, wenn ich noch mal was anderes riechen möchte als Teebaum- oder Lavendelöl.

 

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Sieht Fee nicht schön aus auf diesem Bild? Deshalb musste das noch mit rein, auch wenn ich mir da gerade ’nen Zopf mache. Foto: Klara Freitag

 

GEWINNSPIEL
Die Weste, die ihr auf den Bildern seht, ist von Scarabeus und ihr könnt sie gewinnen. Im Laden kostet sie mindestens 249 Euro. Ich habe mich vorher erkundigt, woher die Entendaunen der Weste stammen: Sie werden nicht am lebenden Tier gerupft (sehr wichtig!) und hergestellt wird das gute Stück in Portugal. Das Fell am Kragen ist Kunstfell. Ein Detail, das mich zum Schmunzeln bringt: Da steht ‚Schlüpf rein ins Glück‘ auf dem Etikett im Nacken. Ihr könnt Euch die Größe und Farbe aussuchen. Es gibt sie in braun oder in türkis/blau haben wollt, so wie ich sie anhabe. Könnt ihr HIER sehen, wie sie genau ausschaut. Was Ihr dafür tun müsst: Kurz in die Kommentare schreiben, was Ihr vom mit-Kastanien-Waschen haltet. Das Gewinnspiel startet sofort und endet am 21.10.2016 um 24 Uhr, den Gewinner gebe ich in den Kommentaren bekannt.  Alle Teilnahmebedingungen findet Ihr HIER. Viel Erfolg!

Wie Anja mich mit einem Satz entlarvte

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Fee und ich mit Sara Oliveira in einer Trainingsstunde (nein, das ist nicht Anja!). Sara sitzt übrigens als Alizée Froments Sidekick oft in deren Kursen, und das ist sehr sehr gut – sie bringt mich immer zum Lachen, und das lockert das Reiten auch unglaublich. Foto: Klara Freitag

 

Diese Woche hat mein Reiten vor allem ein Satz geprägt. Oder besser: zwei Sätze.

 

Ich ritt da so vor mich hin auf dem Außenplatz, da stand auf einmal Anja am Gatter. Ich habe sie gar nicht kommen sehen, so vertieft war ich. Sie hatte die Hunde dabei, die um sie herum stromerten. Ich ritt zu ihr, weil ich dachte, sie möchte irgendetwas. Bei uns am Stall gibt es nämlich kaum Zuschauer oder Zaungäste oder so.

 

Anja sagte: „Das sieht schön aus. Es wäre noch schöner, wenn Du mal dabei lachen würdest!“

Ich darauf: „Oh danke! Aber das geht nicht, wenn ich konzentriert bin, guck ich immer so!“

 

Der Effekt war: Ich musste danach immer wieder mal in mich hinein grinsen. Weil ich ja mehr mit Leichtigkeit an die Sache gehen wollte, mit Freude (wie ich in meinem Text über Philippa HIER geschrieben hatte). Und nun schon wieder wahnsinnig ernst auf dem Pferd hockte. Mensch, Mensch Jeannette! Natürlich musste ich auch grinsen, weil Anja mich so BÄMM, mit ein, zwei Sätzen entlarvt hatte. Kommt natürlich immer drauf an, wer einem so etwas sagt. In dem Fall konnte ich es gut annehmen. Kam genau richtig.

 

Danach schrieb ich ihr eine SMS, dass sie bitte mal häufiger vorbei kommen soll und das sagen soll, dann grinse ich tatsächlich mehr und reite dadurch noch ein bisschen besser.

 

Aufgabe für die nächsten Tage: Reiterfreunde loben, wenn es gut aussieht! Macht nämlich glücklich, beide Seiten.

Wie mir ein westfälischer Bauer eine reiterliche Sternstunde bescherte

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Fee ist bei mir, seit sie drei Jahre alt ist. Wie alt sie heute ist, und was das bedeutet, habe ich HIER aufgeschrieben. Foto: Klara Freitag

 

Pferde motivieren

 

Eine Sternstunde mit meiner Fee, die ich immer im Gedächtnis behalten werde, passierte, als ich Studentin war. Ich fuhr damals immer morgens mit dem Rad zum Stall, noch vor den Seminaren und Vorlesungen. Es war dunkel und wurde erst hell, als wir kurz vor 8 Uhr morgens in die Halle kamen. Ich stand bei einem westfälischen Bauern, der irgendwie Gefallen an uns beiden gefunden hatte, und uns morgens als erste am Tag unterrichtete.

 

Außengalopp & Tempiunterschiede

Dieser Bauer hat mir gezeigt, wie man einem jungen Pferd den Außengalopp beibringt, wie man Tempiunterschiede reitet, wie ein Pferd im Galopp nur per Schenkelhilfe zurückkommt.

 

Wir zwei heute. Die Zeit, in denen wir am meisten miteinander lernten, waren meine Studentenjahre. Foto: Gudrun Petersen

Wir zwei heute. Die Zeit, in denen wir am meisten miteinander lernten, waren meine Studentenjahre. Foto: Gudrun Petersen

 

Als Studentin finanzierte ich mir Pony und Pferd zu großen Teilen selbst – das bedeutete, neben der Uni viel zu arbeiten. Reitstunden waren Luxus für mich. Gleichzeitig brauchte ich unbedingt welche. Mein Pferd war jung und mir in allem überlegen.

 

Alte Schule

Sein Unterricht war jedes Mal verdammt anstrengend, eben alte Schule. Danach raste ich mit dem Fahrrad nach Hause, duschte und biss fast zitternd vor Anstrengung und Hunger in der Uni in mein erstes Brötchen des Tages. (Und ich weiss noch, dass ein Freund immer verwundert war, wie man bloß so viel Hunger morgens um 11 haben konnte! Sein morgendliches Programm sah wohl ein bisschen anders aus.)

 

In einer dieser Reitstunden passierte etwas, das ich nie vergessen werde. Wir begannen und nach ein paar Minuten, während ich ganz simpel nur durch die ganze Bahn wechselte, sagte er: „Aufhören. So gut war die noch nie. Sofort aufhören.“  Ich war total verwundert. Nix mit Schweiß und Tränen und so heute?

 

 

Sie merkte es sich genau

Fee war ebenso erstaunt, als wir danach noch eine Runde um das Wäldchen, das am Hof lag, ritten. Es war ein Herbstmorgen, daran erinnere ich mich noch genau, weil ich mit Decke da draußen herumritt.

 

Als ich das nächste Mal im Sattel saß, strengte sich meine Stute wahnsinnig an, es war sofort zu spüren.

 

Dieses einfach aufhören, wenn etwas absolut richtig war, ist das Superlob, was ich heute immer noch verwende. Bei einem Korrekturpony etwa, das keinen Schritt mehr machen wollte, so sauer war es. Als dieser seinen ersten Galopp geschenkt hat, habe ich danach sofort aufgehört, habe Sattel und Zaum abgenommen, kraulte ihn und erntete wieder dieses völlig überraschte Pferdegesicht und das wahnsinnige Anstrengen an den Tagen danach.

 

Die Pferde beginnen nach diesen Momenten zu suchen. Es ist perfekt.