Schlammkruste abkratzen und (Grand Prix) reiten: Das ist ihr Motto – und auch der Untertitel ihrer Filme und ihres Buches. WIE Uta Gräf reitet, das ist eine Klasse für sich. Nur ein Beispiel: selten so ein gutes Zügel-aus-der-Hand-kauen-lassen gesehen wie dieses hier (bei Minute 0.42 in der pferdiathek).
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Ziegel wehte der Sturm vom Dach. Währenddessen ritt Gräf ihr Grand-Prix-Pferd Le Noir auf dem Außenviereck. Erst als eine Angestellte herbeiflitzte, und von den Ziegeln berichtete, brach Gräf den Ritt ab. Sie war so konzentriert, dass sie den Sturm vergessen hatte. Kurz darauf krachte die Bande ein. Gräfs’ Kommentar: „Den Schwarzen juckt gar nichts.“
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Stunden am Tag stehen alle Pferde in Gräfs Ausbildungsstall in Rheinland-Pfalz auf der Weide, auch im Winter. Ohne Decke- das funktioniert, sagt Gräf, „in unserem Offenstall ist es ja so kalt wie draußen.“ Decken gibt’s nur nachts, „uns sind zuvor viele auf der Wiese zerrissen.“
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Mal ging sie mit ihrer Coautorin Essen, danach stand ihr neues Buch „Feines Reiten auf motivierten Pferden“. Umso beeindruckender, was die beiden da geschaffen haben: Eine Motivations-Bibel.
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Pferde habe sie so ungefähr als Fremdreiterin bei diversen Bundeschampionaten unterm Sattel gehabt, erzählt Uta Gräf. Am besten fand sie Lissaro van de Helle („so ausgeglichen und dennoch so wach“) und Fürst Fugger („so sensibel auf gute Art und Weise“). Beide bekamen eine 10 von ihr.
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Zentimeter vermisst Le Noir momentan am meisten. So groß ist nämlich sein bester Freund Löffel – ein Esel. Mit dem durfte der Hengst auf der Weide spielen. Doch Löffel ist ausgezogen, „wir versuchen demnächst mal, ob ihn ein Pony ersetzen kann“, so Uta Gräf.
Die Rubrik „Kopf & Zahl“ schreibe ich seit 2012 für die Reiter Revue international. An dieser Stelle hier plaudere ich ein bisschen mehr aus – denn so schön ein kurzes Interview sich liest, es gibt noch sooo viele schöne Sachen drumherum zu erzählen!