Weißt Du, was im Winterhalbjahr ungemein hilft, um motiviert zu bleiben? Für sich selbst Höhepunkte einplanen. Ein Ziel, einen Lichtblick im Alltag, ein Event der gut tut. Da ist Vorfreude inklusive. Nachklang ebenso.
Was das genau sein könnte? Für Dich? Natürlich etwas, das gerade Du mit Pferd besonders gern machst. Mit oder ohne Anspruch, ganz wie es sich für Dich am besten anfühlt.
Einzige Regel: Es muss etwas sein, das nicht zwischen Termine und Pflichten gequetscht wird, sondern für das wirklich Zeit eingeplant wird. Es geht ja um das Zelebrieren! Um den Genuss!
Meine zwei erprobten Rezepte, um bei Motivation zu bleiben, sind diese hier:
Zeremonie Nummer Eins: Training de Luxe
Ein Mal im Monat zu einem wirklich hochkarätigen Trainer aufbrechen. Hochkarätig muss nicht zwangsläufig teuer meinen, sondern soll eher heißen: da stehst Du von der Philosophie her absolut hinter. Und ja, es kann sein, dass um dieses Gefühl zu bekommen, richtig Aufwand damit verbunden ist. Aufwand kann heißen: Die Person ist zum Beispiel eine Stallkollegin, die reiterlich weiter ist, jedoch selten Zeit hat. Dass sie mal mitschaut, das ist nicht selbstverständlich, und deshalb ist so ein Termin etwas Besonderes. Aufwand kann auch heißen: Es ist dreimal so teuer, wie die Trainer ringsum. Muss aber nicht. Oder Aufwand meint, die Trainerin, die man vom Kurs her kennt, die jedoch zwei Stunden Fahrt entfernt wohnt, tatsächlich mit Pferd zu besuchen.
Wenn dieses Gefühl da ist: Das ist genau das, was ich lernen will, und das ist genau die Person, von der ich lernen will – dann tut das sehr gut und wirkt nach!
Bei mir ist der Trainer räumlich gesehen ganz nah, aber ich muss mir einen halben Tag frei nehmen, damit Pferd und ich zum Unterricht fahren können – er hat nur vormittags Zeit. Und das mache ich dann auch. Pferd verladen, hinfahren, reiten. Wenn ich zurück bin, schreibe ich mir daheim auf, was in der Stunde wichtig war. Nicht weil ich penibel bin, sondern weil es mir so viel, viel mehr gibt. Details würde ich sonst nicht so gut behalten. Die nächsten Wochen übe ich dann, bis es wieder los geht (nicht verbissen, aber schon so, dass ich die Schwerpunkte im Hinterkopf habe). Schöner Nebeneffekt: Durch die Aufzeichnungen bekommt man langfristig einen Überblick, womit man sich so beschäftigt hat, und nimmt viel deutlicher wahr, wie es voran geht.
Zeremonie Nummer Zwei: Sonntags von 11 bis 16 Uhr
Plan ab und zu mal scheinbar endlos viel Zeit beim Pferd ein.
Um dann ganz in Ruhe alles zu machen, was so ansteht und wozu Du Lust hast. Reserviere Dir dafür einen Premium-Zeitblock im Terminkalender. Sonntags von 11 bis 16 Uhr, wie wäre das?
Fünf Stunden am Stück, am Wochenende!
Eine Menge Zeit, nicht wahr?
Unverschämt viel Zeit! Geklaute Zeit!
Vor allem für die, deren Kalender eh proppenvoll ist, bewirkt so ein riesiger, nicht durch getakteter Zeitblock Wunder. Machen, was das Herz begehrt: den gemütlichen Ausritt nachholen, Kaffee trinken, ein Schwätzchen halten, den Schrank auf Links krempeln, grasen lassen am Strick oder einfach nur beim Pferd sitzen und zuschauen. Das hallt nach – bei der Alltagslaune, im Zwischenmenschlichen und vor allem zwischen Pferd und Mensch.
Unser Bonbon: Der eigene Reitkurs!
Die Kombi aus beiden Zeremonien starten wir an diesem Wochenende: Philippa und ich haben David de Wispelaere zu einem Kurs eingeladen. Erstes Mal für mich, selbst Organisator zu sein. Und wir haben uns gedacht: wir möchten mal alles so haben, wie wir uns das als Reiter immer wünschten. Es gibt den perfekten Reithallenboden, Blumen überall, Paddocks zum Rausstellen der Kurspferde, eine Torte (ähh, die Zutaten sind noch in meiner Küche…), einen Pferdefotografen, der Bilder von den Reitern macht, ja und natürlich David, den wir echt vermisst haben hier (er ist wieder in die USA gegangen nach vielen Jahren in Aachen).
Vorfreude!
Nun bist Du dran. Was könnte Dir gefallen?