Was ist #BetterHorsesport?
Eine Initiative für guten Pferdesport.
Wofür steht #BetterHorsesport?
Dafür, dass Spitzensport so ordentlich und pferdefreundlich ablaufen soll, dass auch jeder Laie sieht, dass hier Pferdefreunde zugange sind. Im Klartext: Null Toleranz bei schlechtem (Ab-)reiten! Keine Diskussionen über die Veränderung der Blood Rule! Diese wird nämlich gerade bei der FEI, dem Weltreiterverband, neu ausdiskutiert – sie besagt, dass sobald Blut am Pferd zu sehen ist, die Prüfung für das Paar beendet ist.
Solche Diskussionen fallen nämlich auf uns alle zurück. Wir Reiter, Pferdehalter und Pferdeliebhaber wollen das nicht!
Wir möchten einen tatsächlich vorzeigbaren und sauberen Sport, damit jedem, auch jedem Laien, klar ist, dass wir Reiter Pferdeliebhaber sind.
Denn was im Sport und vor allem Spitzensport passiert, steht für die ganze Szene.
Wie entstand die Aktion?
Nach dem CHIO Aachen zeigte der WDR ein Quarks & Co Video, das Missständnisse anprangerte. Während die Reiter untereinander stritten, wie schlimm das Gezeigte denn nun sei oder nicht, passierte gleichzeitig etwas Gravierendes. Die Nichtreiter-Kommentare zum WDR-Beitrag waren nämlich extrem besorgniserregend: Reiten ist Tierquälen, in diese Richtung ging das häufig. Völlig undifferenziert, um welche Art von Reiten es geht. Das schockte mich sehr. Denn so geht es uns alle an:
Wenn der Spitzen-Reitsport die öffentliche Akzeptanz von Reiten und Pferdehaltung verspielt, haben wir, alle Reiter, ein echtes Problem.
Das erklärte ich in einem spontan aufgenommenem Video-Kommentar auf facebook, der von mehr als 70.000 Leuten angesehen wurde. Daraufhin entstand der Hashtag #BetterHorsesport. Schon eine Woche später waren wieder ähnliche Kommentare von Nicht-Reitern zu lesen – die sich zurecht aufregten, als in der Süddeutschen Zeitung ein Artikel von Gabriele Pochhammer zur Blood-Rule-Diskussion erschien. Ein Lehrstück, wie sich ein Sport selbst ins Abseits befördert, ohne es zu merken.
Was soll sich denn ändern?
Unsere Meinung soll sichtbar werden! Jeder Reitsportler, jeder Pferdemensch, der den Gedanken teilen kann, kann das ganz simpel äußern, wenn er den Hashtag #BetterHorsesport nutzt. Um Fotos zu kennzeichnen, um Meinungen zu äußern. Wir Reiter und Pferdehalter sind Millionen! Lasst uns das zeigen – und so für guten Sport einstehen.
Was die Initiative NICHT ist
Achtung: #BetterHorsesport soll keine Brandmarkung für schlechtes Reiten werden! Markiert also bitte nicht die gruseligsten Ritte und Fotos damit! Wir möchten klar machen, dass wir mehr gute Bilder wollen und natürlich auch weniger Toleranz für schlechtes Reiten. Genau deshalb soll #BetterHorsesport zeigen, was es Gutes gibt und das in den Mittelpunkt rücken.
Was kannst Du mit #BetterHorsesport posten?
Ganz simpel: Wenn Du die Idee gut findest, dann poste Deine Pferdebilder oder –texte mit #BetterHorsesport. Damit trittst Du für diese Idee ein setzt schon ein Zeichen!
Was ich selbst mit #BetterHorsesport posten werde:
Auf meinen Seiten wird es jetzt immer donnerstags einen Wunsch an den Turniersport geben, den ich mit dem Hashtag #BetterHorsesport kennzeichne. Der erste lautet: „Ich bin Reiter und kein Tierquäler! … und deshalb möchte ich, dass im Pferdesport ausschließlich fair und tierfreundlich geritten wird!“ Jede Woche werde ich eine neue Forderung, oder einen neuen Wunsch für einen besseren Sport formulieren. Dieses erste Zitat werde ich ebenso immer mal wieder ins Gedächtnis bringen und noch mal posten, denn es ist die Essenz.
Macht gern mit! Das ist so etwas wie eine Mahnwache: Donnerstags im Netz daran erinnern, wie es denn sein sollte, eigentlich.
Partner geben Preise
Einige Firmen und Unternehmen haben Ihre Unterstützung schon zugesagt, diese Initiative groß werden zu lassen! Und daher kann ich Euch empfehlen, ab heute täglich #BetterHorsesport zu posten und auch aktiv zu suchen, denn ab heute starten Gewinnspiele für alle, die den Hashtag nutzen. Den Anfang macht das Magazin FEINE HILFEN, dann der Onlineshop PROCAVALLO, dann folgt die Filmfirma PFERDIA und der Onlineshop RECOLIFE. Die Namen der weiteren Unterstützer werde ich nach und nach ergänzen. Alle Gewinnspielbedingungen sind jeweils beim stiftenden Partner einzusehen, ich werde die Posts natürlich auch auf der Blogseite auf facebook teilen.
Hi Jeanette,
die Initiative finde ich sehr begrüßenswert, aber m. E. bildet die nur einen Teil des Problems ab.
Ich mach mir schon seit Beginn der Diskussion meine Gedanken.
Ja, es gibt Misstände im Spitzensport, auch Tierquälerei. Und ich finde das genauso scheisse wie jeder andere pferdeliebende Mensch. Es ist mir schon unangenehm, dass ich mich in Freizeitreiterkreisen beinahe dafür entschuldigen muss, dass meine Vorliebe (außer dem Wanderreiten) der Dressurreiterei gehört.
Die anhaltende Diskussion um Rollkur und Co hat schon einen ziemlichen Image-Schaden angerichtet, gerade auch bei Freizeitreitern. Und das ist mehr als bedauerlich.
Ich bin nämlich ziemlich sicher, dass die weitaus größte absolute Menge an Tierquälerei nicht im Spitzensport, sondern im Breitensport geschieht.
Während die Motive im Spitzensport vermutlich aus dem Ruder gelaufener Ehrgeiz und Geld sind, ist es im Bereitensport schlicht Ahnungslosigkeit.
Da wird auf unpassenden Sätterln grottig geritten, weil „Dressurreiten ist ja tierquälerisch. Deshalb lass ich mein Pferd so laufen wie es will“.
So oder ähnlich die Argumentation.
Das Resultat sind Pferde, die nie gelernt haben, einen Reiter vernünftig zu tragen.
Oder Pferde die mit grotesk schlecht passenden Sätteln geritten werden, weil ihre Reiter keine Ahnung haben, wie man die korrekt anpasst und „ein Westernsattel ja schon deshalb gut ist, weil er eine viel größere Auflagefläche als ein Dressursattel hat“.
Ich glaube, dass sehr viele (Freizeit-)reiter überhaupt kein Auge dafür haben, was gutes Reiten ist. Und auch kein Auge dafür, ob es dem gerittenen Pferd gut oder schlecht dabei geht. Leider haben viele vermutlich auch noch nie auf einem korrekt gehenden Pferd gesessen und können den Unterschied deshalb gar nicht fühllen.
Sich an einem Schema (Nase hinter der Senkrechten) festhalten und das verurteilen ist halt viel einfacher, als den Gesamtzusammenhang zu sehen und das hinter die Senkrechte kommen in diesen einzuordnen.
Dem Problem der Tierquälerei aus Ahnungslosigkeit ist genau wie dem der „blinden Verurteilerei“ (gerne in Social Media) aus Ahnungslosigkeit nur durch Ausbildung beizukommen. Und ich frage mich schon seit Jahren, wie man die an den/die ReiterIn bringt.
Eine wirkliche Antwort habe ich leider auch nicht.
Sorry, ich hoffe das war jetzt nicht völlig Thema verfehlt, weil es sich in Teilen auch auf ältere Beiträge von dir bezieht.
Liebe Grüße
Astrid
Hallo Astrid, natürlich gibt es auch in Freizeitreiterkreisen oder eben niedrigen Sportebenen Missstände. Genauso, wie es da unglaublich engagierte Menschen gibt, die wirklich toll arbeiten oder auch lehren. Der große Unterschied: Wenn etwas im Freizeitreiterbereich schief läuft, hat das nicht die Schlagkraft, wie das, was im Spitzensport passiert. Das, was im Spitzensport passiert, wird von der Gesamtgesellschaft wahrgenommen. Profis sollten Können, und Können darf nicht in irgendeinem Zusammenhang mit Tierquälerei stehen oder auffallen. Generell ist Aufklärung und Ausbildung auf jeder Ebene ganz, ganz wichtig.
Ich wünsche mir in dem Zusammenhang mit #betterhorsesport, dass einfach viele Reiter es mal wagen, über ihren Tellerrand zu schauen. Sich nicht in Fachdiskussionen verzetteln, sondern mal das große Ganze angucken. Ansonsten bin ich immer sehr dafür zu begeistern, Reitweisen, Ausbildungsarten etc. genau anzusehen und auch zu diskutieren. In dem Fall hier wünsche ich mir Weitsicht und Problembewusstsein für die Gesamtgesellschaft und das Standing der Pferdehalter. Sonst diskutieren wir uns und die Pferdehaltung total kaputt. Ich meine damit nicht, Sachen unter den Tisch zu kehren! Sondern Klarschiff zu machen, damit es keine Frage mehr ist, ob Reiter Tierquäler sein könnten. Viele liebe Grüße von Jeannette