Das Beste am Winter: Schlittenfahren mit den Ponies. Fast ist die kalte Jahreszeit vorbei, also wird’s Zeit, mal von ihren guten Seiten zu erzählen.
Denn erstens macht nichts mehr Spaß, als auf einem Schlitten zu sitzen, der von Ponies gezogen wird (wobei das für manche hier auch bedeutet: nur nebenherlaufen… öhm!)
Und zweitens wird es Zeit, noch mal auf die schönen Seiten des Lebens zu gucken. So. Beschließe ich jetzt einfach.
Also: Ein Sonntag vor einiger Zeit. Der kleine Onkel stampft durch den dicken Schnee auf unserem Reitplatz. Schlittenfahren, endlich! Ich renne nebenher, und die Kinder juchtzen und feuern uns an. Ein paar Galoppsprünge macht Onkel, schöne runde, aber dann zieht er doch den Trab vor.
„Stop!“ höre ich auf einmal und drehe den Kopf nach hinten. Huch, wir haben ein Kind verloren. Das liegt lachend im Schnee. Wir warten, die wertvolle Fracht steigt wieder auf und weiter geht’s.
Nach fünf, sechs Runden hat einer nicht mehr viel Puste: Ich. Im Schneeanzug durch Schnee rennen ist besser als jede Joggingrunde und jeder Stepper, glaube ich.
Also machen die Kinder alleine weiter, auf dem so zuverlässigen Bjarki geht das ganz wunderbar. Das Shetty Onkel verschnauft derweil ein bisschen mit mir.
Dieser Sonntag im Schnee war einer der besten in diesem Winter.
Ich muss da gerade dran denken, denn soeben merkt man: Der Winter verzieht sich. Manchmal singen die Vögel schon so, als ob wir mitten im Frühling stecken, manchmal zieht eine Eiseskälte herauf. In Zeiten, in denen der Winter noch mal aufmuckt, wird es auch jetzt noch ganz schön ungemütlich. Ich sage nur: Reithalle, sichtbarer Atem, bei Kursen Frostgefahr für den ganzen Körper durchs Rumstehen und Gucken, die kalte Füße!
Mit Jahreszeiten ist es komisch: Gerade, wenn sie gehen, habe ich mich daran gewöhnt und könnte sie noch ein paar Wochen länger bei mir haben. So wie jetzt: Richtig viel Schnee fand ich supertoll. Das Schönste, was wir mit den Pferden im Schnee gemacht haben, war: Die Ponys genommen und Schlitten drangehängt.
Da, wo wir wohnen, ist das nur alle paar Jahre möglich. Die beiden Ponys sind im Hauptberuf Therapiepferde, sie sind super gelassen und machen auch nach Jahren einfach mit, als ob man das gestern erst geübt hätte.
Wenn ich an Winter denke, will ich bis zum nächsten Winter nur das behalten: Die Kinder juchtzten, ich rannte durch den Schnee, und die Ponies machten begeistert mit. Hach.
Winter kann so schön sein.
Zur Ausrüstung: Wie man es richtig macht
Das, was ihr auf den Bildern als Ausrüstung sieht, ist improvisiert. Ich bin kein Fahrer, und meine Kenntnisse da sind sehr, sehr beschränkt. Ein richtiges Geschirr trägt Onkel, das ist schon mal gut. Noch besser wäre es, wenn seine Zugstränge in einem Verbindungsstück aus Holz münden würden (wie heißt das korrekt, Ihr Fahrer da draußen?). Wir haben sie einfach mit einem Strick an den Schlitten geknotet. Immerhin: So, dass man mit einem Handgriff Schlitten und Zugstränge wieder trennen kann.
Dennoch ist das nicht ideal, kann gefährlich werden. Ich fand es dennoch zu verantworten: Die Ponys kennen das beide und sind als Therapiepferde wirklich sehr zuverlässig. Auch wenn Onkel schon mal seine eigenen Ideen hat (ja, es gibt einen Grund, warum ich bei ihm lieber mitlaufe!) Also, liebe Leute da draußen: Wenn ihr das nachmacht, dann lieber mit ganz korrekter Ausrüstung!
Das Holzteil heißt Ortscheid und ist dazu da, das Zugewicht gleichmäßiger zu verteilen und vor allem den Druck auf das Brustblatt beim Anziehen. Und weil beim Schlittenfahren permanent Zug auf dem Brustblatt ist, ist es besonders wichtig, um das ganze auch pferdefreundlich zu gestalten.
Onkel und Bjarki als Schlittenponys, wirklich sehr schön. Freut mich zu sehen das es den „Jungs“ gut geht.