DAS HIER IST:
DIE BLOGGERPARADE REITER FÜR AFRIKA
10 ONLINEMAGAZINE UND BLOGS SCHREIBEN FÜR KINDER IN TANSANIA
pferdiathek+ehorses+pferdeflüsterei+procavallo+herzenspferd+tash horseexperience+ Mein täglicher Wahnsinn mit einer Pferdeverrückten+Lara Krabichler+ Fühlend Reiten+alifewithhorses
Was ist Reiter für Afrika?
Diese Initiative gehört zum Verein ‚Partnerschaft für Afrika‘. Dieser gemeinnützige Verein hat bisher ein Haus für HIV-Waisen und eine Grundschule in Tansania aufgebaut. Sie unterstützen Behinderte in Tansania und stellen gerade eine weiterführende Schule fertig. Gegründet wurde der Verein von Friederike Heidenhof, der Co-Autorin von Uta Gräf. Das ist dann wiederum die Verbindung zum Reitsport! Weil wir das unterstützenswert finden, hat jedes der oben genannten Magazine und Blogger einen Beitrag für Reiter für Afrika geschrieben. Meiner ist dieser hier:
WARUM ICH EIN EGOIST BIN.
Es ist Nikolaustag. Beschenken, jedes Kind, Ihr kennt das.
Wisst Ihr, worauf ich seit Jahren keine Antwort habe? Warum das okay ist, mit den Pferden. Hunderte Euro, die jeden Monat durchgereicht werden. Hunderte Euro und extrem viel Mühe, Arbeit und Liebe. Meine einzige Antwort darauf ist: Leidenschaft. Es geht nicht ohne.
Das ist keine Antwort, die etwas mit Gerechtigkeit zu tun hat, oder die gar moralisch wäre. Null.
Es ist eine wahnsinnig egoistische Entscheidung, Pferde halten zu wollen.
Alleine das, was ich an Kursen und Unterricht ausgebe: Würde ein Kind in Tansania komplett finanzieren. Locker. Für ein ganzes Jahr. Meine Boxenmiete: Würde monatlich einen Rollstuhl stellen (der ist in Afrika nicht so teuer, 200, 300 Euro etwa).
Mir wird flau im Bauch, wenn ich rechne
Es behagt mir nicht, wenn ich diese Vergleiche weiter durchgehe. Mir wird flau im Bauch und ich möchte da nicht hingucken. Doch immer, wenn es anfängt, weh zu tun, ist genau das die richtige Stelle, um genau hinzusehen.
Scheisse, ja, wir leben im Luxus.
Ich kann mir mein Leben ohne Pferde nicht vorstellen.
Natürlich bin ich nicht die einzige. Jeder, der ein Pferd hält, hat im Grunde diese Entscheidung getroffen: Geld für meine Leidenschaft auszugeben, statt für jemanden weit weg, der es nötiger hätte.
Natürlich geben andere Menschen, denen es auch gut geht, auch für alles mögliche Geld aus. Beim einen ist es der Autospleen, beim nächsten die Mode, beim Nachbarn die Urlaube, bei manchen einfach alles gleichzeitig. Es wird immer auch Leute geben, die mehr Geld haben als ich, die noch mehr Geld für Pferde oder sonst eine andere Leidenschaft ausgeben.
Ich: Pferdeliebhaber.
Ich: Egoist.
Dennoch: Ich handle egoistisch. Ist so, machen wir uns nichts vor. Ich kann mich nicht weiß waschen, ich bin ein Mensch, der seinen Idealen nachhängt, und Pferdeliebe gehört dazu.
Mein Gewissen wird auch keine monatliche Spende erleichtern. Denn: Es gibt ja hunderte Sachen in unserem Alltag, die eigentlich nicht nötig sind. Bereit, die alle abzuschaffen, bin ich nicht.
Was ist Reiter für Afrika?
Fakt ist aber auch: Ich werde es noch nicht mal spüren, das Geld für einen Möhrensack im Monat oder einen Futtersack im Monat zu spenden. Zum Beispiel an Reiter für Afrika, HIER ist deren Seite. Die Organisation ist von der Co-Autorin von Uta Gräf ins Leben gerufen worden. Der gemeinnützige Verein hat ein Haus für HIV-Waisen und eine Grundschule in Tansania aufgebaut, gerade stellen sie eine weiterführende Schule fertig. Ich vertraue denen, weil die so klein und übersichtlich sind, dass ich weis, was genau ich damit unterstütze. Weil sie trotz kleinem Projekt lange dabei sind und einfach gute Arbeit machen. Darüber habe ich HIER im Online Magazin der pferdiathek schon viel geschrieben (und das Logo prangt auch schon lange in der Seitenleiste hier im Blog!).
Verstehen wir uns nicht falsch: Das Spenden verbessert meine persönliche Bilanz weder moralisch noch finanziell.
Was zählt
Aber auf der anderen Seite, da unten in Tansania, da verändert das etwas. Diese paar Euro machen nämlich einen gewaltigen Unterschied. Den zwischen Armut oder einem akzeptablen Leben. Essen, Bildung, Beruf, Gesundheit. Und darum geht’s.
Das allein zählt.
Ein Kind weniger, das in der Prostitution landet. Ein Kind weniger, das nicht weiss, wie es die Geschwister satt bekommt. Ein junger Mensch weniger, der sein Leben im Mittelmeer riskiert, weil er nicht sieht, wie er zuhause klar kommen soll.
Mein Möhrensack ist unterwegs. Wie sieht es mit Deinem aus?
Das da oben ist mein Beitrag zur Bloggerparade. Gemeinsam mit Friederike Heidenhof habe ich nämlich zu dieser aufgerufen. Wir freuen uns so sehr, dass so viele mitmachen! Hier findet Ihr die weiteren Beiträge der Bloggerparade zugunsten von Reiter für Afrika:
Tanja von Tash Horseexperience erzählt darüber, wie wenig Menschen tatsächlich miteinander kommunizieren im Alltag. Und davon, dass Pferde Meister der Kommunikation und Empathie sind. Von denen wir auch in diesem Punkt viel lernen können. HIER zu lesen.
Tina von Procavallo erzählt, wie sehr sie sich vor Jahren faire Dinge für ihr Pferd gewünscht hätte. Und dass diese Suche schließlich dazu führte, einen eigenen Shop zu gründen. Eben die Welt ein Stückchen besser zu machen. HIER zu lesen.
Tjorven von ehorses gewährt uns einen Einblick in ihren persönlichen Pferdealltag. Sie erzählt, warum seit ihrem zweiten Pferd nur noch Ebbe in der Geldbörse und auf dem Zeitkonto zu finden ist. Und warum das dennoch genauso sein soll! HIER zu lesen.
Petra von der Pferdeflüsterei erzählt, warum wir von unseren Pferden umso mehr geschenkt bekommen, wenn wir freizügig geben. Freude, Motivation, Aufmerksamkeit! HIER zu lesen.
Im Magazin der pferdiathek erzählen wir (wir, weil ich da auch schreibe), warum wir Reiter für Afrika unterstützen. Denn die Verbindungen sind eng, mit Uta Gräf macht pferdia tv seit Jahren Lehrfilme, und Friederike Heidenhof ist als Co-Autorin und Pferdebesitzerin bei Uta sehr oft dabei! Im Magazinartikel ist auch ein Film aus dem Projekt in Tansania zu sehen. HIER zu sehen.
Christina von Herzenspferd hat sich überlegt, dass sie weniger Geld für Reitbücher ausgeben möchte – und stattdessen etwas abgibt. HIER erzählt sie davon.
Laura von Mein täglicher Wahnsinn mit einer Pferdeverrückten erzählt davon, wie dieser Balanceakt mit Pferd und Geld so aussieht. Schonungslos und augenzwinkernd, wie man es von ihr kennt. HIER geht es zu Laura.
Lara erzählt aus der Sicht einer Schülerin, wie sie das Projekt Reiter für Afrika sieht. Geradeheraus und so, dass man mit dem Kopf nicken möchte. HIER ist ihr Blog namens larakrabichler zu finden.
Jayanthi von Fühlend Reiten ist auch mit dabei, ich bin schon gespannt, was wir bei ihr lesen werden! HIER ist ihre Seite zu sehen.
Die direkten Seiten des gemeinnützigen Vereins heißen: www.fb.com/Partnerschaft-für-afrika, sowie www.reiter-fuer-afrika.de.
Wer jetzt gezählt hat: Die Nummer 10 bin ich selbst!
Zeitgedanken
von Friederike Heidenhof
Bei meiner Arbeit für die Kinder und Jugendlichen in Afrika ernte ich ganz viel Energie, wenn ich sehe, was wir mit vergleichsweise wenig Aufwand für einen Unterschied für Kinder und Jugendliche machen können, wenn sie die Möglichkeit bekommen, zur Schule zu gehen, eine Ausbildung zu machen oder zu studieren. Doch bleibt immer der fade Beigeschmack des „Nein-Sagens“ zu denen, die wir nicht „retten“ können (aus ihren schlimmen Verhältnissen).
Wir müssen NEIN sagen, auch wenn weinende Mütter vor unserer Tür stehen, die ihre Kinder von der Schule nehmen müssen, weil der Vater gestorben ist und die Familie nun in Armut lebt. Ich denke dann immer: Mist. Und du verbringst einen nicht gerade geringen Teil deiner Zeit im Stall, statt NOCH mehr zu versuchen, Leute zu motivieren, etwas zu spenden. Es geht wirklich oft um Zeit. Ideen gibt es viele, Kontakte auch, aber ich würde mich gerne noch mehr persönlich darum kümmern, Leute zu überzeugen. Nur so kann ich noch mehr Kindern helfen.
Zur Zeit sieht es so aus, als müssten wir in 2017 keins der bisher unterstützten Kinder von der Schule nehmen. Das wäre die Konsequenz, wenn ich es mit der Unterstützung aller Spender nicht schaffen würde, alle Schulgelder zu bezahlen. Die Schulen kennen keine Gnade und müssen auch überleben. Manchmal schlafe ich nicht gut und zerbreche mir den Kopf – aber in den Stall gehe ich trotzdem.
Warum? Ich rede es mir schön.
Ich brauche die Pferde, um ein zufriedener Mensch zu sein, der die Kraft und den Schwung aus der Reiterei mitnimmt, um andere Sachen zu stemmen. Ich könnte kurzfristig mit der Zeit und dem Geld ein paar Kindern mehr helfen.
Doch irgendwann würde mich die Energie verlassen, ich hätte einige Kontakte nicht geknüpft und es wäre, als würde man mir den „Stecker“ ziehen. Und: der Punkt, an dem Man NEIN sagen muss, der kommt ohnehin – früher oder später. Danke an alle, die helfen, dass er immer später kommen möge…..Alles Gute! Friederike Heidenhof (Initiatorin von „Partnerschaft für Afrika“ und der Initiative Reiter für Afrika)