Ein simples Rezept für richtig großen Reit-Erfolg!

Ailena: Danke für die schönen Erfolgserlebnisse! Sie ist die braune Stute, von der ich im Text erzähle, und Theejano, ihr Freund. Die weiße Stelle auf der Nase ist leider das Resultat einer Fliegenmaske. Foto: Klara Freitag

Eine Runde Dankbarkeit & Erfolgserlebnisse zum Wochenanfang!

Das Rezept ist sehr simpel – und doch für vielbeschäftigte Menschen schwer zu realisieren: Muße beim Pferd. Gerade habe ich das noch mal so richtig intensiv erleben dürfen. An diesem Wochenende hatte ich eine für mich sehr seltene Situation: Ich hatte drei Stunden Zeit nur für mich und ein Pferd. Sowas, was man als Teenager vermeintlich täglich hat (also ich hatte das), aber als Erwachsener mit Job und Kind und weiteren Pferde- und Tierverpflichtungen ist das für mich ein wahnsinniger Luxus.

So gehen Erfolgserlebnisse

Also habe ich mal in Ruhe die Herde besucht. In Ruhe geputzt. Zwischendurch noch einen Kaffee und sogar ein Stück Kuchen auf der Stallgasse verputzt. Nett geplauscht währenddessen. Dann gemütlich mit Arbeit an der Hand begonnen. Dann geritten. Mich so, so, so gefreut, wie fein dieses Pferd geworden ist inzwischen. Das ich vor knapp einem Jahr begann zu reiten, und das solch immense Fortschritte macht. Vor allem darin, wie es sich anfühlt. Von steife-lange Badewanne zu „Oh, was willst Du? Och prima, ein Schulterherein, mach ich doch, jetzt Schenkelweichen, okay, kein Problem! Und jetzt dritter Hufschlag, Tritte verlängern – gern! Wieder zurückkommen,kein Ding!“ Das ist so wunderbar und so schön! Es läuft.

Es ist ganz einfach!

Dann noch Futter fürs Pferd vorbereiten, auch noch nach dem Reiten striegeln, das Sattelzeug gründlich putzen. Das Pony, die süße Chamonix, hätte ich nur noch schnell machen können – und habe mich dagegen entschieden. Stattdessen habe ich sie einfach auf dem Paddock ordentlich durchgekrault – Teambuilding ohne Ansprüche. Ich glaube das war gut, denn ansonsten wäre es eben ein hoppla-hopp-Bewegen geworden. so hatten wir eine gute Zeit zusammen – und davon profitieren wir am nächsten Tag.

Chamonix würde einem am liebsten auf den Schoß kriechen! Noch nie hatte ich ein so verschmustes Pferd. Foto: Klara Freitag

 

Ich bin mit einem sehr glücklichen Bauchgefühl nach Hause fahren. Denn das war gefühlt die beste Reiteinheit im vergangenen halben Jahr mindestens. Ein echtes Erfolgserlebnis.

 

Kein ‚Du musst‘ oder ‚Ich sollte‘

Ich kann Euch so eine freie Zeit ohne „Du musst noch soundsoviele Pferde heute machen!“ oder konkreten Trainingszielen wie „Heute aber dann noch mal einfache Wechsel üben, wird Zeit!“ nur wärmstens empfehlen.

 

Denn so merkt man noch mal, wie dankbar wir Menschen eigentlich sein können. Dass wir mit diesen Tieren sein dürfen. Wie wunderbar großzügig Pferde sind, und wie schön es ist, wenn man mal reiterliche Geschenke in den Schoß gelegt bekommt. Natürlich sind die zuvor erarbeitet. Und das zumindest in meinem Fall durchaus mit Engagement, ein Naturtalent bin ich nicht. Das, was geht, ist zustande gekommen mit Unterricht, mit Kursen, mit Aufs und Abs. Mit dranbleiben und weitermachen. Mit Gefühl fürs Pferd, natürlich. Mit der richtigen Wellenlänge. Aber manchmal merkt man gar nicht, wo die Fortschritte denn geblieben sind. Weil man so normal von Tag zu Tag weiter zieht.  So richtig erspüren, was schon geht – das funktioniert oft am besten, wenn man noch gar nichts erwartet. Wenn man mal diese Muße hat – ist es wirklich herrlich!

 

Also: Diese Woche mal Freizeit beim Pferd einplanen!

 

4 Kommentare

  1. Was für ein schöner Beitrag!
    Ich versuche das auch öfter mal zu haben. Was dabei sehr hilfreich ist das handy möglichst weg legen keine anschlusstermine machen. Und es tut unendlich gut.
    Vielen Dank fürs auf den Punkt bringen!

  2. Hallo Gaby, Dankeschön! Und: ja, das stimmt, dieses „keine Anschlusstermine haben“ (oder sehr viel Zeit dazwischen), das ist auch ein Schlüssel. Da wir eh sehr schlechten Mobilfunkempfang am Stall haben, ist das Handy bei mir nicht so ein Thema. Funklöcher sind manchmal eine tolle Sache!

  3. Ein schöner Artikel!
    Reiten und der Umgang mit den Pferden ohne Zeitdruck macht tatsächlich sehr zufrieden. Ich glaube, das liegt daran, dass wir Menschen dann einfach selbst einmal „losgelassen“ sind und mehr Gespür für den Moment und unser Pferd entwickeln.
    Ich selbst habe mir bereits vor einiger Zeit einen festen Bummel-Tag am Stall verordnet und ich muss sagen, er macht nicht nur mich glücklich sondern auch meine beiden Pferde.
    Ich wünsche Dir noch ganz viele solcher schönen Tage.
    Liebe Grüße
    Corinna

  4. Danke Corinna! Das wünsche ich Dir auch! Habe übrigens gerade zum ersten Mal bewusst auf Deinem Blog http://www.indigopferd.de gelesen. Besonders die Anatomomie-Tafeln finde ich super. Tolle Seite! Viele Grüße von Jeannette