Wie Du einen Herbstkranz fürs Fotoshooting einfach selbst windest

 Fotos: Klara Freitag

Genau jetzt ist die beste Jahreszeit, um wunderschöne Fotos zu machen: Das Herbstlicht ist weich und morgens steht Nebel auf den Weiden. Noch schöner wird das ganze mit einem üppigem Herbstkranz für’s Fotoshooting!

Wer früh aufsteht, bekommt zu dieser Jahreszeit ganz mystisches Licht – aber auch am Rest des Tages zaubert das Laub, das jetzt so langsam bunt wird, einfach die beste Kulisse. Für Herbstfotos (und eigentlich alle fotos!) finde ich Blumenschmuck wirklich super schön, und einen prunkvollen Kranz für’s Pferd wollte ich schon immer mal machen. Also: Hier ist er! Und, versprochen: Es ist nicht schwer. Und dauert auch nicht lange. Meinen hatte ich in 45 Minuten fertig.

 

Ich habe für unser Fotoshooting mit Ailena – mehr zu ihr gleich – einen Kranz für den Pferdehals gewunden. Das ist wirklich nicht schwer, und deshalb kommt jetzt für Euch meine Schritt-für-Schritt-Anleitung.

Ihr braucht:

  • 1 langen Pferdeführstrick
  • Heu
  • Heukordeln
  • Blumenbindedraht
  • Sehr viel Grünzeug! Ich habe ungefähr eine Schubkarre voll Eichenzweigen und Hortensien benutzt (Achtung, Hortensien sehen schön aus aber sind für Pferde giftig! Nur benutzten, wenn Ihr darauf achtet, dass kein Pferd zubeißt!). Eiche hält super, das ist sehr empfehlenswert – außerdem wird ihr Laub recht spät erst bunt. Ihr könnt den Kranz natürlich auch noch mit anderen Blumen, Rosen zum Beispiel, pimpen.

Zuerst messt Ihr am Pferdehals ab, wie lang der Strick sein muss. Rechnet viel Puffer ein – eine gute Handbreit war bei mir zu wenig Luft, ich musste nachjustieren.

Dann windet Ihr Heu um den Strick – nehmt stets ein Büschel, fixiert es mit der Heukordel, indem ihr diese fest drumwickelt, und nehmt wieder ein Büschel Heu hinzu.

 

So fahrt Ihr fort, bis ein Heukranz entstanden ist. Gleicht Unebenheiten einfach aus, indem Ihr nochmal eine handvoll Heu dranhaltet und das wieder gut mit Heukordel festzieht.

 

Genau jetzt übt Ihr mit Eurem Pferd, das Ding über den Kopf zu ziehen! Das erst beim Fotoshootings auszuprobieren, ist definitiv zu spät. Jetzt ist der Zeitpunkt ideal: Noch ist es nicht schlimm, wenn etwas kaputt geht, und noch schmeckt das Teil auch noch köstlich. Natürlich nicht direkt einfach wie ein Halfter über den Kopf streifen. Zeigt Eurem Pferd den Kranz – lasst ihn erst mal beriechen, dann haltet Ihr das Ding in allen möglichen Positionen neben, vor und schließlich über das Pferd. Ist das desensibilisiert, könnt Ihr den Kranz vorsichtig über den Pferdekopf ziehen.

Bei uns hat das nicht mal zwei Minuten gedauert – aber das ist natürlich von Pferd zu Pferd verschieden. Erst, wenn das klappt, wird der Heukranz mit den Blättern und Blumen ausstaffiert.

Jetzt kommt der einzige etwas schwierigere Teil des Ganzen: An den Rohling aus Heu werden die Blätter und Blumen befestigt. Am besten funktioniert es, wenn ihr kleine Sträußchen bindet: Ein Eichenästchen mit zwei Hortensienblüten mit Draht zusammenbinden, und das Sträußchen dann mit einem langen Drahtende um den gesamten Kranzumfang winden. Eiche funktioniert super, weil sie genug Festigkeit gibt! Man könnte sicherlich auch noch andere Blumen und andere Baumsorten einbinden. Möhrengrün sieht sicherlich auch gut aus, und Rosen natürlich sowieso. Hortensien machen viel her, weil die Blüten so groß sind. Wer wegen der Giftigkeit auf Nummer sicher gehen will, lässt sie weg.

 

Die Sträußchen bindet Ihr jetzt dicht an dicht nebeneinander, und dann wie die Schuppen eines Fisches übereinander: Neue Blüten und Blätter werden auf die Stiele der schon befestigten Sachen gelegt.

 

 

 

Wie ihr seht, habe ich nur die Hälfte des Kranzes so geschmückt – mir gefällt nämlich auch der Heuteil mit den naturfarbenen Heubändchen sehr gut! Wer den Kranz komplett besetzen will, muss 2 Schubkarren voll Grünmaterial einplanen.

Euer Kunstwerk stülpt Ihr nun dem Pferd über den Hals! Dann kann es los gehen mit dem Fotoshooting. Bilder solltet Ihr innerhalb der nächsten zwei Tage machen – so lang ist die Blumenfarbe noch frisch. Wer nur mit Eiche arbeitet, hat länger Zeit. Lesenswert übrigens zum Thema gut aussehen auf Fotos ist dieser Text HIER von Pfridolin Pferd.

Viel Spaß Euch dabei! Wer es nachmacht, schickt mir doch mal ein Foto, ich würde mich sehr darüber freuen.

 

P.S.: Zu Ailena wollte ich Euch ja noch kurz etwas erzählen. Also: Ailena ist ein ehemaliges Springpferd und gehört meiner Stallbesitzerin. Ich mag die Stute unheimlich gern und reite sie mit oder mache Handarbeit mit ihr. Ailena hat einen wundervollen Geist und möchte stets gefallen, verstehen und alles richtig machen. Wenn ich unser Pony Chamonix aus dem Paddocktrail hole, kommt Ailena oft mit und geht mit bis zum Tor. Manchmal steht sie später, wenn sie eben im Trail bleiben musste, oben im Trail und schaut von dort aus in die Halle. Die ganze lange Seite ist nämlich von dort aus zu überblicken.  Sie beobachtet uns während wir arbeiten, denn: Ailena will. Ein tolles Pferd!

 

 

 

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